Das Ramadan-Fest ist ein wichtiger Teil im Jahreskalender des Islam. Der Ramadan wird von den Muslimen gefeiert und dauert 30 Tage. Als Muslime werden die Menschen bezeichnet, die den Islam als ihren Glauben ausgewählt haben. Der Islam ist eine Religionsgemeinschaft und zählt in Österreich an die 700.000 Gläubige.
Tagsüber ist es ruhiger
Im Ramadan wird tagsüber gefastet. Es wird nur gegessen und getrunken, bevor die Sonne aufgeht und nachdem sie wieder untergegangen ist. Der Tagesablauf der Menschen im Ramadan ist sehr durch das tägliche Fasten beeinflusst, denn es ist sehr anstrengend für den Körper, das Fasten durchzuhalten. Ausnahmen gibt es für Kranke, Kinder, Schwangere und ältere Menschen.
Während des Ramadans arbeiten die Banken, Geschäfte und Behörden in den muslimischen Ländern nur eingeschränkt. Der Nachmittag wird häufig dazu verwendet, einzukaufen und das Essen für den Abend vorzubereiten.
Sobald die Sonne untergeht und der Muezzin in den Minaretten zum Gebet aufruft, darf wieder gegessen und getrunken werden. Der Muezzin ist die Person, die das Gebet vorträgt, das die Menschen dann über einen Lautsprecher hören können. Ein Minarett ist der Turm, den man typischerweise vom Bild einer Moschee kennt. Die Moscheen sind die Gebäude, in denen sich die Menschen treffen, um gemeinsam zu beten.
Abends wird sonst gemeinsam gefeiert
In muslimischen Ländern wird fünfmal pro Tag gebetet. Das Abendgebet ist der Aufruf für alle Menschen im Ramadan, das Fasten für diesen Tag zu beenden und wieder aktiv zu sein. Im Anschluss an das Gebet gehen die Menschen nach draußen, halten sich auf der Straße auf, gehen ins Kino oder auf Konzerte, gehen ins Einkaufzentrum oder auf den Bazar. Der Bazar ist ein Markt. Im Fernsehen gibt es zur Ramadan-Zeit spezielle Fernsehprogramme zur Unterhaltung, die sich dem Thema widmen.
Der Ramadan ist etwas ganz besonders für die Muslime, manche beschreiben es wie 30 Tage Weihnachten. Eine Zahl, die das gut zeigt, ist der Verbrauch an Lebensmitteln: im Ramadan steigt er um das Doppelte. Der Ramadan wird von 1,5 Milliarden Muslimen jährlich in vielen Ländern gleichzeitig gefeiert.
Wegen des Corona-Virus wird der Ramadan jetzt aber in den Ländern nicht gefeiert wie sonst, weil es in vielen Ländern eine strenge Ausgangssperre gibt in der Nacht.
Viele Menschen fühlen sich dadurch einsam und nützen verstärkt soziale Medien wie Twitter oder Instagram. „Ich kann es nicht fassen, in diesem Ramadan werden wir nicht zum Fastenbrechen zu anderen Familien nach Hause gehen. Es ist so traurig“, twitterte vor kurzem eine junge gläubige Frau.
Tipps gegen die Einsamkeit
Da in Zeiten von Corona alles anders ist, erscheinen in Zeitungen Tipps gegen die Einsamkeit. Zum Beispiel wird zum Koranlesen aufgerufen. Der Koran ist das heilige Buch der Muslime und vergleichbar mit der Bibel für die Christen.
Die muslimischen Länder und die Regierungen wissen, dass das schwer ist für die Menschen, möchten aber trotzdem, dass sie zu Hause bleiben. Die Menschen werden aufgerufen, die Zeit zum Beten zu nutzen und mit ihren Familien zu verbringen. Wie viele Kirchen bleiben auch Moscheen geschlossen. Die Al-Haram-Moschee in Mekka und die Prophetenmoschee in Medina sind und bleiben menschenleer. Diese beiden Moscheen sind die wichtigsten Moscheen im Islam. Einmal im Jahr pilgern Millionen von Menschen dorthin. Dieses Ereignis nennt man Hadsch, es ist einer der wichtigsten Glaubensbeweise im Islam. Der Hadsch findet immer Ende Juli statt, ist aber dieses Jahr ebenfalls in Gefahr wegen des Corona-Virus.
Kleine Zeitung inklusiv/Team Lebenshilfe