In Österreich wird es gerade wieder wärmer und daher freuen sich viele Menschen darauf, sich im Freibad oder im See abkühlen zu können und schwimmen zu gehen. Wie dies in Zeiten der Corona-Krise aussehen wird, ist noch unklar.

Für die Eröffnung der Freibäder traditionell am 1. Mai sieht es nicht gut aus, weil das Einhalten der Abstandsregel beim Ein- und Ausgang schwierig ist und weil Kinder die Abstandsregel nur schwer einhalten können. Möglicherweise werden die Freibäder später öffnen können. Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) schlägt vor, die Freibäder zu öffnen, aber vorerst nur die Liegeflächen zu erlauben.

Bei den Regelungen für Seen und Zugängen zu Flüssen wie bei der Donau sieht die Lage anders aus. Solange kein Betretungsverbot besteht und die Regeln eingehalten werden, sollten die Badeseen zu Verfügung stehen. Laut Austria Presse Agentur (APA) sind die Zugänge zu den Seen größtenteils frei. 

In den einzelnen Bundesländern sieht es so aus 

Salzburg: Landeshauptmann Wilfried Haslauer von der ÖVP sagt, dass eine Zugangs-Einschränkung nur wegen der momentanen Situation empfehlenswert wäre. Sollte es eine neue Infektionswelle geben, müsste die Situation neu bewerten werden. Für die Strandbäder tragen die einzelnen Gemeinden selbst die Verantwortung.

Wien: Die frei zugänglichen Uferflächen können unter Einhaltung der Abstandsregeln weiterhin besucht werden. In Wien sind die Alte Donau, die Neue Donau und die Gewässer in der Lobau beliebte Freizeit-Gebiete. Die Alte Donau wird gerade für die Bade-Saison vorbereitet, sagt eine Sprecherin der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Oberösterreich: Die Seen sollen auch hier frei zugänglich sein. „Es ist für mich unabdingbar, den Österreicherinnen und Österreichern das Baden und Schwimmen an Seen, Bädern und Thermen bald wieder zu ermöglichen", meint Sport- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner von der ÖVP. Aber es müssen trotzdem Vorkehrungen getroffen werden, damit die Gesundheit der Menschen nicht gefährdet wird.

Niederösterreich: Auch hier sind momentan keine Betretungsverbote für Seen geplant. Die Polizei kontrolliert die strengen Ausgangsbeschränkungen der Bundesregierung.“ Am Dienstag wurde gesagt, dass keine weiteren Verordnungen geplant sind.

Kärnten: Tourismus-Landesrat Sebastian Schuschnig von der ÖVP sagt, dass das Baden in einem See grundsätzlich nicht verboten ist. Er möchte schnelle Entscheidungen vor der Sommersaison. „Für Kärnten ist die sichere und zeitnahe Öffnung der Bäder gerade für den Sommer-Tourismus wichtig. Dazu braucht es vor allem Klarheit, unter welchen Bedingungen das passieren kann." Mit Bäder-Betreibern werden Richtlinien erarbeitet.

Burgenland: Das Spazierengehen am Seeufer ist erlaubt, solange man nicht die oben genannten Einrichtungen betritt. Bis 30. April gilt eine Verordnung, die das Betreten von Seebädern, Stegen, Seehütten und Hafenanlagen verbietet. Ausnahmen gelten für Blaulicht-Organisationen, also Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, Berufsfischer, Haushalte, die Seehütten besitzen und Personen, die im Umkreis von 15 Kilometern zum Erholungsgebiet wohnen.

Tirol: Hier gilt die bestehende Bundesverordnung, was die Öffnung der Seen betrifft. Das gilt vor allem für Seen, die dem Land Tirol gehören. Dazu gehören der Reinthaler See und ein Teil der Liegefläche, der Plansee, ohne die Liegefläche und der Heiterwanger See, ebenfalls ohne die Liegefläche. Die Stadt Innsbruck besitzt den Achensee, wo ebenfalls die Bundesverordnung gilt.

Vorarlberg: Die künstlich angelegten Seen und die Badeseen sind im Moment noch offen. „Da sie keine Freizeit- oder Sportbetriebe sind, gelten für sie die allgemeinen Regeln zur Ausgangsbeschränkung", heißt es von der Landesregierung. Polizeisprecher Rainer Fitz erklärt, dass die Seen von der Polizei kontrolliert werden, da sie als öffentlicher Raum gelten. „Wir führen bereits Kontrollen durch, etwa am Alten Rhein in Lustenau. Die Leute verhalten sich sehr verantwortungsvoll", lobte Fitz.

Steiermark: Das Land hat keine eigenen Vorgaben oder Zutritts-Beschränkungen. Gemeinden, die Seen besitzen, könnten mit eigenen Maßnahmen die Sicherheit aufrechterhalten, meint Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer von der ÖVP. Laut Gesundheitsministerium dürfen momentan sowieso keine Badeseen, Schwimmbäder oder Freibäder geöffnet werden.