Aus den obersteirischen Bezirken Murau, Murtal und Leoben gibt es Positives in Sachen Corona-Virus zu vermelden: Seit knapp zwei Wochen sind keine neuen Corona-Fälle bestätigt worden. Der Bezirk Murau ist sogar der erste Corona-freie Bezirk in Österreich. „Alle fünf Erkrankten sind wieder genesen“, freut sich Bezirkshauptmann Florian Waldner. Eine einzige Person im gesamten Bezirk steht unter Quarantäne. Der Bezirk hat insgesamt knapp 28.000 Einwohner.
Unklar, wie es zum Erfolg kam
Die Frage ist, wie der Bezirk diesen Erfolg geschafft hat. Zu Beginn der Corona-Krise hatte es die Befürchtung gegeben, dass der Bezirk stärker betroffen sein könnte, weil damals die Ski-Saison noch war. Im Bezirk Murau gibt es viele Orte, an denen man Skifahren kann. Glücklicherweise hat dies aber nicht zu mehr Corona-Infektionen geführt.
Ein Grund für die geringe Zahl an Corona-Infektionen könnte die Bevölkerungsdichte sein. Die Bevölkerungsdichte ist die Anzahl von Menschen pro Fläche auf einem bestimmten Gebiet. Der Bezirk Murau hat die geringste Bevölkerungsdichte in Österreich, pro Quadratkilometer leben dort nur 20 Menschen. Zum Vergleich: In Wien leben ungefähr 4500 Menschen auf einem Quadratkilometer. Die Begründung mit der niedrigen Bevölkerungsdichte ist allerdings schwierig. Denn eine ebenfalls geringe Bevölkerungsdichte hat auch der benachbarte Bezirk Tamsweg in Salzburg, doch gab es dort mehr Corona-Infektionen als in Murau.
Ein Grund für die erfreuliche Situation könnte sein, dass die Bevölkerung die Corona-Einschränkungen sehr ernst genommen und sich genau an die Regeln gehalten hat. Auch in Pflegeheimen ist die Situation im Bezirk Murau unter Kontrolle. „Wenn es von Haus aus weniger Fälle gibt, gibt es auch weniger Kontaktpersonen, die getestet werden müssen“, meint der Bezirkshauptmann von Murau, Dr. Florian Waldner.
Zudem wird dort öfter getestet, wo der Verdacht auf eine Erkrankung besteht. Im Bezirk Murau haben sich deutlich weniger Menschen mit Symptomen bei der Gesundheitshotline 1450 gemeldet. Da sich weniger Menschen gemeldet, wurden auch weniger getestet.
Kleine Zeitung inklusiv/Team Lebenshilfe