Die Corona-Krise ändert die Pläne vieler Menschen, so auch ihre Urlaubspläne. Die Lieblings-Urlaubsländer der Österreicher werden im Jahr 2020 nicht erreichbar sein, weil die Grenzen zu vielen Ländern geschlossen sind. Im März und April ist es zu einer richtigen Welle von Stornierungen ausländischer Gäste in Österreich gekommen. Elisabeth Köstinger, Bundesministerin für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, hat vor kurzem die Österreicher aufgerufen, Urlaub im eigenen Land zu machen, um so den österreichischen Hotels zu helfen.
Urlaub im Süden von Österreich
Der Chef der Kärnten Werbung, Christian Kresse, sagt, es gibt viele Buchungsanfragen und einen richtigen „Ansturm österreichischer Gäste, die für den Sommer buchen wollen“. Täglich würden bis zu 600 Anfragen gemacht.
Viele Österreicher planen nun anstatt an der Adria und Costa del Sol einen Urlaub in Kärnten mit Baden, Biken, Wandern und Kulinarik zu machen. „Sogar Gruppenreisen, die Tennis- oder Jugendcamps in Mallorca oder Kroatien planten, wollen nach Kärnten.“ Beliebt sind bei den Touristen vor allem Appartements, Ferienhäuser und Campinghäuser. „Die Anfragen sind erfreulich“, sagt der Kärntner Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig. „Wir gehen von einem Restart im Tourismus im Mai aus, zu Christi Himmelfahrt am 21. Mai wäre schön. Aber es gibt viele Fragen für die Hotels zu klären, von Personal, Masken, den Regeln für Buffets oder Wellness. Und die Reisefreiheit mit Deutschland.“
Offene Fragen
Weil es noch viele ungeklärte Fragen gibt, wird in täglichen Videokonferenzen, an denen bis zu 100 Unternehmen aus dem Touristik-Bereich teilnehmen, besprochen wie ein Neustart aussehen könnte.
Unsicherheit gibt es vor allem, weil viele Menschen noch nicht wissen, wie die Situation an den Grenzen in Zukunft aussehen wird und ob diese vielleicht wieder geöffnet werden. Viele Touristen aus Deutschland haben daher ihren Urlaub in Österreich noch nicht storniert. Das Problem ist aber, dass aus diesem Grund auch keine Touristen aus Österreich ein Hotelzimmer buchen können. Die Frage, ob die Grenzen geöffnet werden oder geschlossen bleiben, müsse schnell beantwortet werden von der Regierung, wünscht sich Peter Sterz vom Seeresort Barry-Memle: „60 Prozent unserer Stammgäste sind Deutsche, die warten bis zur letzten Minute. Währenddessen bearbeiten wir täglich zehnfach viele Mails mit österreichischen Gästen und müssen vielen absagen.“ Beliebt sind vor allem die vielen Seen in Kärnten, beispielsweise der Wörthersee, Faaker See, Ossiacher See.
Trotz der zu erwartenden Buchungen der Österreicher wird der Verlust im Jahr 2020 beträchtlich sein. Im Raum Villach, wo viele Menschen am Faaker See oder Ossiacher See Urlaub machen, wird es heuer wegen der Corona-Krise nur die Hälfte der 2,7 Millionen geplanten Übernachtungen geben.
Kleine Zeitung inklusiv/Team Lebenshilfe