Die Coronakrise hat wichtige Teile des Wirtschaftslebens gestoppt oder zumindest stark eingeschränkt.
Große Sorgen über das Thema Ausbildung macht sich der steirische Chef des Arbeitsmarkt-Services, Karl-Heinz-Snobe. Dieses Amt hilft bei der Arbeitssuche. Sein dringendes Anliegen ist, dass man die Lehre nicht vernachlässigen soll. Lehre ist das Erlernen eines handwerklichen Berufes, zum Beispiel Tischler oder Maler oder in der Industrie der Industriekaufmann.
Seit dem Ausbruch der Krise gibt es bei den Betrieben und beim Arbeitsmarktservice fast keine Bewerbungen bzw. kein Interesse für Lehrstellen.
Unternehmen wollen gleich viele Lehrlinge wie 2019
Eine aktuelle Befragung der steirisches Industriellenvereinigung zeigt, dass 70 Prozent der österreichischen Industriebetriebe gleich viele Lehrlinge im Herbst 2020 einstellen würden wie im vergangenen Jahr. Die steirische Industriellenvereinigung kümmert sich um alle Industriebetriebe in der Steiermark. Das sind sehr große Betriebe, zum Beispiel Autohersteller. Man glaube auch in harten Zeiten an die Jugend und an die Zukunft, so der Präsident der Industriellenvereinigung Georg Knill.
Max Oberhumer von der Wirtschaftskammer erklärt, dass man mit den Auszubildenden die Zukunft gewinnen will. Die Wirtschaftskammer kümmert sich um die kleineren Betriebe, zum Beispiel Blumenläden oder Schuhmacher. Jetzt zeigt sich aber, dass die Hälfte der Ausbildungsplätze in den steirischen Industrieunternehmen noch nicht besetzt ist.
Bewerbungen übers Internet
Derzeit sind keine Schnuppertage möglich. An diesen Tagen können zukünftige Auszubildende ins Unternehmen kommen und die verschiedenen Berufe kennen lernen. Auf jeden Fall kann man sich bei den Betrieben melden. Das geht auch mit einer virtuellen Bewerbung. Interessierte können über das Internet ihre Unterlagen bzw. Videos an die Betriebe schicken.
Die Industriebetriebe erklären, dass die technische Industrielehre zu den besten Ausbildungsangeboten des Landes zähle. Sie habe in den Betrieben einen hohen Stellenwert. Auszubildende seien eine tragende Säule für die Zukunft. Die Industrie-Lehre biete nicht nur für Schulabgänger an, sondern auch Menschen in unterschiedlichsten Lebensphasen haben gute Aussichten. Sie sei vor allem der erste Karriereschritt für viele zukünftige Führungskräfte.
Schon zu Beginn des Jahres 2020 wurde in der Kleinen Zeitung in Zusammenarbeit mit der steirischen Industrie-Sparte eine Initiative für die Suche von Lehrlingen gestartet. Insgesamt hat es 1.300 offene Lehrstellen gegeben. Die Hälfte dieser 1300 Lehr-Stellen sind noch verfügbar. Bewerbungen sind auch jetzt noch jederzeit möglich.
Kleine Zeitung inklusiv/Team Lebenshilfe