In Schweden sind momentan Kindergärten, Unterstufenschulen und auch die meisten Geschäfte geöffnet. In den meisten anderen Länder in Europa sind diese ja geschlossen. In den schwedischen Skigebieten befinden sich immer noch viele Freizeit-Begeisterte. Nur Ansammlungen von über 500 Menschen sind untersagt. Das Aprés-Ski muss aus Sicherheitsgründen draußen stattfinden. Aprés-Ski sind Feiern und Partys für Besucher, die nach dem Skifahren oder Snowboarden stattfinden.
Experten schätzen die Lage anders ein
Stand Donnerstagabend: Schweden hat im Moment mit knapp 3000 Infizierten eine deutlich niedrigere Zahl als Österreich. Die beiden Länder haben ungefähr die gleiche Einwohnerzahl. Bei den Corona-Toten liegt Schweden mit derzeit 66 Toten jedoch vor Österreich. Es gibt viele Gründe, warum die momentane Situation in Schweden sich so sehr von der in Österreich unterscheidet.
Die schwedischen Fachleute in der Regierung geben andere Ratschläge als die Kollegen der österreichischen Bundesregierung. Ein schwedischer Experte, der bezweifelt, dass strenge Maßnahmen wirken, ist Anders Tegnell.
Helsinki ist die Hauptstadt von Finnland. Finnland ist das Nachbarland von Schweden und grenzt direkt an Schweden. Die finnische Hauptstadt wurde am Donnerstag abgeriegelt, um eine Verbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Tegnell betonte, dass Finnland sich noch in einer frühen Phase der Virus-Verbreitung befinde. In Schweden hingegen sei die weitere Verbreitung ohnehin nicht mehr zu stoppen. Zumindest in der momentanen Situation sieht er keinen Anlass, ähnliche Maßnahmen für Stockholm zu veranlassen. Stockholm ist die Hauptstadt von Schweden. Dort gibt es bereits einige Corona-Kranke.
Bevölkerung steht hinter Regierung
Die schwedische Regierung hält sich an die Empfehlungen ihrer Berater. Obwohl es vereinzelte Kritik aus den Medien und Fachkreisen gibt, scheint die öffentliche Meinung der Regierung recht zu geben. Fast drei Viertel der schwedischen Bevölkerung unterstützen die freie Corona-Politik der Regierung in Stockholm.
Statt mit gesetzlichen Beschränkungen und Verboten vorzugehen, setzt man in Schweden auf Empfehlungen von Fachorganisationen. Die schwedische Volksgesundheitsbehörde rät unter anderem, bei verdächtigen Krankheitssymptomen unbedingt zuhause zu bleiben, keine unnötigen Reisen zu unternehmen oder nach Möglichkeit zuhause zu arbeiten.
Schweden halten sich an Anweisungen
Ein Blick auf die Straßen in Schweden zeigt, dass sich die Bevölkerung durchaus streng an diese Empfehlungen hält. Eine Schwedin sagt dazu: „Wir brauchen in Schweden keine Verbote. Wenn uns jemand sagt, wir sollen zuhause bleiben, dann bleiben wir auch zuhause.“
Die Vertreter von der Volksgesundheitsbehörde, den Sozialbehörden und vom Gesellschaftsschutz sind zuversichtlich, dass das auch weiterhin funktioniert. Doch könnten strengere Regeln kommen, wenn es nötig wird.
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Kleine Zeitung inklusiv/Team Lebenshilfe