Sie sind seit Juni 2019 die erste Frau im Vorstand der Steiermärkischen Sparkasse. Wie lässt sich die Präsenz von Frauen bei Ihnen im Unternehmen charakterisieren?
WALBURGA SEIDL: Bei uns ist die Chancengleichheit auf allen Ebenen gelebte Praxis, unser Anteil an weiblichen Führungskräften ist im Steigen, im Aufsichtsrat sind bereits fünf von zwölf Mitgliedern weiblich und mehr als die Hälfte unserer Mitarbeiter sind Frauen. Die Steiermärkische Sparkasse setzt auf eine Reihe von Maßnahmen und Initiativen, um Frauen zu fördern.

Wie konkret werden Frauen gefördert?
Wir pflegen einen sehr transparenten Zugang, was die Anforderungen an einzelne Jobs betrifft. Das schließt auch das Thema gleiche Bezahlung für denselben Job bei Mann und Frau mit ein. Seitens der Steiermärkischen Sparkasse unterstütze ich das „Business Cross Mentoring”-Programm. In diesem größten Wirtschafts-Bildungs-Netzwerk der Steiermark werden etablierte Führungskräfte mit talentierten Mitarbeiterinnen aus anderen Unternehmen vernetzt, um erfolgreiche Frauen vor den Vorhang zu holen.
Unser Anspruch, als führendes Finanzinstitut im Süden Österreichs erfolgreich zu sein, ist langfristig sehr stark von der gelebten Diversität im Unternehmen beeinflusst. Die Förderung von Frauen sowie die Präsenz von Frauen in Führungs- und gehobenen Fachpositionen sehen wir dabei als selbstverständliche Maßnahme an.

Wie stark sind Frauen in der Start-up Szene vertreten?
Wirft man einen Blick auf die Gründer-Szene, so verzeichnet die Steiermark ein neues Rekordjahr mit mehr als 4000 Start-ups, wovon 47,8 Prozent Frauen den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben. Gemeinsam mit der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG unterstützt die Steiermärkische Sparkasse zahlreiche Aktivitäten für Gründerinnen. Kompetenz ist keine Frage des Geschlechts, das belegen mit knapp 50 Prozent Gründerinnen, auch die Zahlen unseres GründerCenters. Die Diversität in unserer Gesellschaft ­sicherzustellen ist Teil unseres Gründungsauftrages. Somit möchten wir genauso Frauen die Chance geben, die Zukunft der steirischen Wirtschaft schon jetzt mitzugestalten.