Du gehst in die HLW Pinkafeld und wirst diese bald mit der Matura abschließen. Nebenbei bist du als Influencerin in den sozialen Medien unterwegs. Wo „trifft“ man dich dort?

Ich habe 2018 mit TikTok und Social Media begonnen. Auf TikTok habe ich mittlerweile um die 80.000 Follower, auf Instagram 11.000.

Wie hat alles begonnen?

Gleich mein erstes Video auf TikTok ging viral, danach ging es nur mehr bergauf. Später fing ich auch an auf Instagram Storys und Bilder zu posten. Es macht mir Spaß und ich habe mir gedacht, neben der Schule kann man das schon ein bisschen machen.


Du verdienst so dein Geld. Wie funktioniert das?

Anfangs war es ein Hobby, dann kamen nach einiger Zeit Kooperationspartner dazu, für die ich immer wieder Werbung mache und so auch Geld damit verdiene.

Kann man davon leben?

Neben der Schule kann ich derzeit davon eigentlich ganz gut leben.

Wann hast du das erste Mal gemerkt, dass Menschen dich kennen?

Ich war mit der Schule auf einer Bildungsmesse, um unsere Schule zu repräsentieren. Da kamen dann kleinere Kinder, die die Schule besichtigt haben, auf mich zu und fragten mich um ein Foto. Zuerst war ich nervös, weil zu dem Zeitpunkt eigentlich niemand wissen sollte, auf welche Schule ich gehe. Im Endeffekt habe ich dann aber gerne ein paar Bilder mit ihnen gemacht.

Wie hast du dich in diesem Moment gefühlt?

Es war ein wirklich eigenartiges Gefühl. Ich bin ja kein besonderer Mensch und habe auch nicht unendlich viele Follower, trotzdem hat es mich sehr gefreut, Fans zu treffen, die ein Foto wollten.

Wie hat eigentlich deine Familie auf deine neue Tätigkeit reagiert?

Zuerst wussten sie nichts davon, doch als ich gemerkt habe, dass die Followerzahl immer mehr ansteigt, habe ich es ihnen natürlich gesagt. Sie stehen vollkommen hinter mir und unterstützen mich, das freut mich sehr.

Und wer unterstützt dich am meisten?

Am meisten unterstützen mich eigentlich meine Freunde, aber auch meine Mama, die jeden Tag auf meinem Instagram-Profil unterwegs ist. Natürlich auch mein Freund, der sogar oft Bilder von mir und für mich macht.

Was ist das Beste am Influencer-Leben?

Der größte Vorteil ist sicher, dass man eine große Community hat, die einen unterstützt und einen auch motivieren kann. In meinem Fall zum Beispiel dann, wenn ich gerade viel Stress in der Schule habe.

Und welchen Nachteil siehst du?

Der größte Nachteil ist wahrscheinlich der Druck, vor allem neben der Schule, immer etwas posten zu müssen. Wenn ich längere Zeit nichts poste, dann denke ich schon einmal, dass ich zeigen muss, dass ich noch da bin.

Musstest du dich schon einmal mit „Hatern“ auseinandersetzen?

Ja, natürlich kommt auch so etwas vor. Das trifft aber wohl jeden, der sich, so wie ich, im Netz bewegt, einmal. Das darf man sich gar nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Am besten ist es, einfach drüber zu stehen.

Traut man sich als Internet-Berühmtheit noch ohne sich zu stylen aus dem Haus?

Ja, sicher. Ich style mich schon gerne, besonders für Storys. Aber ich denke nicht, dass ich so bekannt bin, dass mich immer jemand erkennt. Also ja, ich gehe auch ungeschminkt aus dem Haus.

Hast du eigentlich das Gefühl, dass sich Social Media eher positiv oder negativ auf die Jugend auswirkt?

Man muss schon wirklich aufpassen, auch als Influencer, wenn man Kooperationen macht. Ich teste die Produkte, die ich bewerbe, immer vorher selbst und wenn es nicht passt, sage ich die Kooperation ab. Sonst werden Kinder oder junge Menschen schnell zum Kauf gedrängt und sind dann enttäuscht, wenn das Produkt nicht so gut ist.

Was würdest du jungen Menschen raten, die Influencer werden wollen?

Ich würde sagen: Jeder, der Influencer werden möchte, kann das auch. Am besten sollte man täglich aktiv und immer dahinter sein. Wichtig ist auch, dass man auf TikTok den aktuellen Trends folgt, dann werden auch die eigenen Videos eher bei anderen angezeigt.