Ich wusste lange nicht, was ich nach der Matura machen möchte. Doch was ich schon immer wusste: Ich möchte raus. Raus aus dem Elternhaus, raus aus meinem gewohnten Umfeld, raus aus dem Bezirk Liezen.
Diese klare Vorstellung meiner Zukunft hat jedoch nichts mit dem Bezirk, seinen Einwohnerinnen und Einwohnern oder meinen Möglichkeiten hier zu tun. Ich sehe das Verlassen meiner Heimat als einen Schritt. Einen Schritt weg von Gewohntem hin zu Neuem. Eine Möglichkeit, mich selbst zu entdecken, wenn nicht mehr alles so ist, wie es schon immer war. Wer bin ich, wenn ich all das Gewohnte durch Ungewohntes ersetzte?
An einem anderen Ort zu wohnen und die Eltern nicht immer dazuhaben, stellt einen vor ganz neue Herausforderungen und bringt neue Probleme mit sich. Doch an Herausforderungen wächst man und aus Problemen lernt man.
Sich abzunabeln, eigenständig zu werden und selbst zu entscheiden, lehrt einen mehr, als es eine Universität oder Ausbildung je könnte. Der Bezirk Liezen ist mein Zuhause, doch gerade in Zeiten wie diesen ist mir klarer denn je: Nur zu Hause bleiben, das geht nicht – ich muss definitiv raus.
Dieser Artikel erschien im Rahmen des Projektes "Schüler machen Zeitung".
Theresa Kabas