Einen geregelten Tagesablauf zu führen, ist für viele Menschen wichtig. Aber gerade diese Stabilität ist vielen durch die Coronakrise abhandengekommen. Astrid Senheitel, vom Pius-Institut der Kreuzschwestern in Bruck an der Mur, weiß, wie sich die neue Tagesstruktur auf ihre Klienten auswirkt: „Menschen mit starker Beeinträchtigung merken die weltweite Pandemie oft gar nicht so stark wie Grenzfälle. Unsere Klienten werden unterschiedlich gefördert und animiert und erleben dadurch jeden Tag viel. Für diese Personen hat sich nicht allzu viel verändert.“ Das Pius-Institut versucht, seinen Klienten ein gewohntes und sicheres Arbeits- und Lebensumfeld zu bieten. Die Morgenrunde und die darauffolgenden Workshops werden abgehalten, sofern es die coronabedingten Sicherheitsrichtlinien zulassen. Strenge Hygienemaßnahmen und reduzierte Gruppengrößen gehören mittlerweile zum Alltag. „Man muss sich mit der Situation arrangieren“, sagt Senheitel.
An die Situation angepasst hat sich auch Roland Korntheuer. Er ist Administrator und Lehrer am Gymnasium Kapfenberg und versucht, Schülern wie Lehrern einen möglichst reibungslosen Schulalltag zu ermöglichen. Das Erstellen und Umgestalten der Stundenpläne stellt ihn weniger vor Herausforderungen als das Unterrichten. „An den Teleunterricht haben wir uns mittlerweile gewöhnt. Mit Präsenzunterricht ist es aber keinesfalls vergleichbar. Die Hybridlösung, also das Teilen der Klasse in zwei Gruppen, ist hingegen sehr anstrengend“, erklärt Korntheuer. In dieser schwierigen Lernsituation ist vor allem für jüngere Schüler das Buddy-System ein großer Vorteil: „Ein älterer Schüler kümmert sich immer um ein paar jüngere. Untereinander lässt es sich oft leichter über Probleme reden.“