Das laute Gegacker der Hühner im Eingangsbereich ist kaum zu überhören und lässt einen doch kurz staunen. Immerhin befindet man sich nicht auf einem Bauernhof, sondern in einem Supermarkt. Genauer gesagt mitten im Adeg-Markt in Stubenberg. In den Regalen findet man dort vorwiegend regionale Produkte, wie Filialleiter Franz Kogler bestätigt: „Nachhaltigkeit ist mir besonders wichtig. Das kann ich am besten umsetzen, wenn ich Produkte aus der Umgebung verkaufe.“ Darunter gibt es nicht nur viel Gemüse, sondern auch Weine, Öle oder die verschiedensten Obstsorten.
Vielfältige Kost für Hühner
Vor zehn Jahren kombinierte er sein Hobby, die Hühnerzucht, mit seiner Arbeit als Filialleiter und legte sich kurzerhand zehn Hühner zu. Seither verfüttert er täglich überschüssige Lebensmittel an seine Tiere, die hinter dem Geschäft in einem Stall wohnen. Davon profitieren nicht nur seine Hühner, sondern auch die Umwelt. „Bei mir landen Frischwaren, die nicht mehr für den Verkauf geeignet sind, nicht mehr im Müll, sondern regelmäßig in den Schnäbeln meiner Tiere“, ist Kogler stolz und freut sich über glückliche Hühner, die sich jeden Tag um die vielfältige Kost nur so reißen.
Alles wird verwertet
Als Kogler die Salatblätter des Vortages den Tieren zuwirft, laufen die Hühner zielstrebig auf ihn zu und gackern wie wild. Während sich ein schwarzes Huhn ein Salatblatt schnappt, reißt ihm ein weißes dieses wieder aus dem Schnabel. „Sie sind richtig gierig auf die Abfälle“, lacht Kogler und ergänzt: „Hühner sind Allesverwerter, wenn irgendwelche Lebensmittel verdorben sind, werden sie verfüttert.“
Nachhaltigkeit leben
Mit seinem Hühnerstall direkt hinter dem Geschäft will Kogler ein Zeichen für die Zukunft setzen. „Vorher war die Fläche hinter dem Markt leer und trist, jetzt hat sie sich in einen Wohnraum für meine Tiere verwandelt“, sagt der Filialleiter und ist damit einer der wenigen Geschäftsinhaber, der sich auf diese Art und Weise für Nachhaltigkeit einsetzt. Auch seine Kunden sind von der Idee überzeugt und begeistert. „Ich finde das Konzept gut, deshalb unterstütze ich das Geschäft auch gerne und gehe hier regelmäßig einkaufen“, erzählt eine Kundin und wirft einen Blick auf die zufrieden wirkenden Hühner.
Eier verwerten
Der Zeitaufwand, ob man die Lebensmittel nun wegwirft oder an die Hühner verfüttert, ist der gleiche“, erläutert Kogler und erklärt, dass er mit seinem Konzept sogar Gewinne erzielt. „Meine Hühner legen ja auch Eier, die dann verwertet werden können. In erster Linie von mir privat.“
Lobende Worte für die Jugend
Und die Eier, die seine zehn Hühner legen, sind ganz besondere. Weil Kogler viele verschiedene Rassen hält, haben auch die Eier die unterschiedlichsten Farben von Grün über Braun bis hin zu Creme. Wie viele Eier die Hühner pro Woche legen, bleibt ihnen selbst überlassen. „Sie dürfen ihr Leben leben, wie es ihnen gefällt“, betont Kogler und hofft, dass er mit seiner Idee Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit und Lebensmittelverwertung für viele andere sein kann. Vor allem für die heutige Jugend findet er lobende Worte: „Sie setzen Schritte in die richtige Richtung und können uns Älteren Vorbild in Sachen Umweltschutz sein.“