Nur rund elf Prozent aller Bürgermeister in Österreich sind weiblich. Auch bei den Gemeinderäten herrscht noch Ungleichheit: 26 Prozent sind Frauen. Die meisten Kommunen im Land werden also von Männern geleitet. Aber warum ist das so? „Ich glaube, dass es noch immer mit Kindern und Familie zu tun hat“, erzählt Eva Pickl (ÖVP). Sie ist seit 2022 Ortschefin von Kobenz im Bezirk Murtal – und übrigens die einzige Frau im Gemeinderat. „Aber ich hoffe, dass ich bei der nächsten Wahl weibliche Verstärkung bekomme.“
Die Vereinbarkeit von Familie und politischer Karriere ist laut Pickl nicht immer gegeben. „Grundsätzlich haben es Frauen schwerer. Der Mann geht und ist weg, die Frau hat dann die ganze Arbeit daheim.“ In die Politik einzusteigen, sei allerdings dank Frauenquoten nicht schwer. Gibt es Zusammenhalt zwischen den Frauen? „Ja, das hat sich aber erst in den letzten Jahren entwickelt“, erzählt die Bürgermeisterin etwa von einer WhatsApp-Gruppe für Ortschefinnen aus ganz Österreich, wo man sich über Probleme und Fragen austauscht. „Da bekommt man gute Tipps, auch wenn es oft mühsam ist, abends noch 50 Nachrichten zu lesen.“ Kobenz wurde übrigens schon von 2004 bis 2022 von einer Frau geleitet. Prägt das eine Gemeinde? „Ich denke, es ist egal, ob der Bürgermeister eine Frau oder ein Mann ist“, verweist Pickl auf die laufenden Beratungen im Gemeinderat. „Schwierig ist es, wenn auch dort keine Frau sitzt. Dann gibt es überhaupt keine ,weibliche Denkweise‘.“
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