ÖVP: Um die Wahlbeteiligung zu erhöhen, sollte man auf Themen setzen, bei welchen die Wählerinnen und Wähler das Gefühl haben, etwas bewirken zu können, sagt ÖVP-Landesgeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg. Der „Wahlwettbewerb“ müsse weiterhin auf einer demokratischen Grundlage aufbauen und der Bevölkerung helfen, sich eine fundierte Meinung bilden zu können. Das Programm der Volkspartei werde zwar auf vielseitigen Kanälen geteilt, doch der wichtigste Kontakt mit Wählerinnen und Wählern bleibe der persönliche.
SPÖ: Auch in der SPÖ wird die sinkende Wahlbeteiligung als große Gefahr wahrgenommen. Dieses Problem wird zurückgeführt auf das immer weiter sinkende Vertrauen in Parteien und Politik, wie Wolfgang Moitzi, stellvertretender SPÖ-Landesgeschäftsführer, meint. Um dies zu ändern, versuche die SPÖ, Möglichkeiten zu schaffen, sich aktiv einzubringen, zum Beispiel durch die Direktwahl des Landesparteivorsitzes. Das Wahlprogramm und die damit verbundenen Wahlversprechen werden einerseits in Printmedien, aber auch über Flyer und Social Media verbreitet.
FPÖ: Der Vorschlag der FPÖ war bereits nach den letzten Landtagswahlen, eine wissenschaftliche Studie zur Wahlbeteiligung in Auftrag zu geben, dieser fand aber keine Mehrheit, wie FPÖ-Landtagsabgeordneter und Jugendsprecher Patrick Derler erzählt. Um der sinkenden Wahlbeteiligung entgegenzutreten, werbe die FPÖ über alle möglichen Kommunikationskanäle und im direkten Gespräch, etwa durch das persönliche Anreden von Menschen bei verschiedenen Veranstaltungen. Das Ziel sei es, die Interessen der österreichischen Bevölkerung und somit die der Wähler in den Vordergrund zu stellen und darauf aufzubauen.
Grüne: Auch den Grünen bereitet die sinkende Wahlbeteiligung „Kopfzerbrechen“, wie die steirische Grünen-Chefin Sandra Krautwaschl sagt. Wichtig, um der sinkenden Wahlbeteiligung entgegenzuwirken, seien Transparenz und Aufklärung. Man setze hier bewusst mehr auf die persönliche als auf die mediale Ebene, da Social Media eine Quelle für Falschinformation sei. Die Grünen wollen darüber hinaus in Zukunft vor allem die Stimmen jener Menschen, die bisher von den Wahlen ausgeschlossen wurden, einbeziehen, Stichwort: Auslandsösterreicher oder Einwohnerinnen ohne Staatsbürgerschaft.
KPÖ: Die KPÖ sieht das Grundproblem der sinkenden Wahlbeteiligung in unerfüllten Wahlversprechen, die das Gefühl geben, man habe kein politisches Mitspracherecht, wie KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler sagt. Deshalb sei es für die kommunistische Partei wichtig, diese zu erfüllen. Sie kommunizieren ihre Haltungen und Vorschläge über Internet, Infostände und über eine eigene Zeitung, wobei ihnen das Feedback der Wählerinnen und Wähler sehr wichtig sei. Für die Zukunft möchte die KPÖ wieder mehr Menschen, vor allem jene mit weniger Geld, zum Wählen bewegen.
Neos: Die sinkende Wahlbeteiligung ist laut Elias Pall von den Neos ein „zentrales Thema“, denn eine hohe Beteiligung sei „grundlegend für eine gesunde Demokratie“. Dementsprechend verfolgen die Neos mehrere Ansätze, um dem Trend entgegenzuwirken. Zum Beispiel veranstaltet man öffentliche Diskussionsrunden oder hat die Kampagne „Mein Herzensprojekt“ initiiert, wo Steirerinnen und Steirer dazu eingeladen sind, ihre eigenen Ideen einzubringen. Das Parteiprogramm sowie die politischen Inhalte werden zudem möglichst barrierefrei und einfach zugänglich gestaltet.