Digitalisierung und smarte Tools sind in allen Lebensbereichen angekommen. Wie sieht es in der Abfallwirtschaft aus?

HEINZ BRUNNHOFER: Saubermacher fokussiert schon seit einigen Jahren auf Waste Intelligence. Wir sehen in der Digitalisierung große Potenziale für höheren Kundennutzen, mehr Effizienz und effektiveren Umweltschutz. Mithilfe digitaler Instrumente vernetzen wir als ,virtueller Entsorger' Abfallwirtschaftsbetriebe und Kunden. Neben der ,Daheim App', unserem Online-Kundenportal und der digitalen Plattform wastebox setzen wir auch im Bereich intelligenter Abfallaufbereitung einen großen Schwerpunkt.

Welche Innovationen sind bereits im Einsatz?

Eine neue Technologie sind in Mülltonnen verbaute Hightech-Sensoren, die Füllstand und Temperaturanstieg messen. Der Sensor ANDI (automatisch, nachhaltig, digital, intelligent) ist an der Innenseite des Deckels der Mülltonne montiert. Aufgrund des Befüllungsgrades des Behälters wird die Abholung automatisch veranlasst und bedarfsgerecht geleert. Mit Hilfe der Temperaturerkennungsfunktion werden Brände frühzeitig erkannt bzw. durch Alarmierung verhindert. Ein ganz anderes Beispiel: In unserer Behandlungsanlage für Leichtverpackungsabfälle in Graz testen wir Sortierroboter und entwickeln diese gemeinsam mit unserem Partner weiter.

Gibt es auch Ideen, wie man mit Hilfe von Digitalisierung das Recycling verbessern kann?

Ja, zum Beispiel der Wertstoffscanner. Diese Technologie erkennt mit Hilfe Künstlicher Intelligenz Fehlwürfe im Rest- oder Biomüll. Über eine Kommunikationsplattform erhalten die Bürger automatisch z. B. per SMS eine direkte Rückmeldung über ihre Trennqualität. Das laufende Feedback schafft Bewusstsein und verbessert die Mülltrennung. Richtige Mülltrennung schont wertvolle Rohstoffe, fördert das Recycling und schützt das Klima.