Schwindelfrei und keine Angst vor Feuer“ sind zwei der wichtigsten Grundvoraussetzungen für die Doppellehre zum Dachdecker und Spengler, wie Anja Prutsch erzählt. Die 16-Jährige absolviert diese gerade in einem Unternehmen in Feldbach. Mit der Ausbildung in beiden Berufen ist man befähigt, so gut wie alle Arbeiten auszuführen, die rund ums Dach anfallen.
Der Dachdecker führt verschiedene Arten von Dacheindeckungen sowie Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten an Dächern durch und er dichtet Balkone, Terrassen sowie ähnliches ab. Zusätzlich baut er unter anderem Dachfenster ein und verkleidet Außenwände. Der Spengler kommt meist in der Bauspenglerei zum Einsatz. Er stellt Dachflächen aus Metallen und Kunststoffen her, fertigt und montiert Entwässerungssysteme. Bei Kunstspenglerarbeiten kann man seinen kreativen Fertigkeiten freien Lauf lassen.
So vielfältig die Tätigkeiten des vierjährigen Doppelberufs sind, so bunt ist auch der Arbeitsalltag von Anja: „Bei mir gleicht kein Tag dem anderen. Derzeit gibt es bei mir in der Lehre drei Schwerpunkte: das Flämmen, Arbeiten und Übungen in der Werkstatt und Spenglerarbeiten auf der Baustelle.“ Vor allem von den Flämmarbeiten zeigt sich der Lehrling im ersten Lehrjahr begeistert: „Dafür ist handwerkliches Geschick gefragt!“ Dass in ihrem Beruf überwiegend Burschen arbeiten, stört Anja nicht – auch wenn sie ab und zu einen Spruch zu hören bekommt. „Ob Junge oder Mädchen – wir werden in der Ausbildung alle gleich behandelt und das ist auch gut so!“