Wer Kindern zuschaut, der kann reine Lebensfreude oft einfach so, mitten im Alltag, beobachten. Kinder hüpfen und laufen durch die Herbstblätter und Wiesen, klettern überall hinauf, schauen überall hinein. Dabei sind sie normalerweise froh und unbeschwert.
Wer sich unter Erwachsenen nach Zeichen der Lebensfreude umsieht, wird weniger oft fündig. Ernst und gestresst sind die Gesichter im Alltag, das Lachen oft nicht so echt, wie es das sein sollte. Die Schritte sind schleppend oder hektisch, die Haltung signalisiert die Lasten, die jedermann auf dem Buckel schleppt oder den Zeitdruck, der einem im Nacken sitzt.
Sehnsucht nach mehr Leichtigkeit
So, denken irgendwann viele, sollte das mit mir nicht weitergehen. Da muss doch mehr an Freude und Leichtigkeit möglich sein. Und tatsächlich: Lebensfreude kann man aktiv fördern. Denn ob wir Lebensfreude empfinden oder nicht, darüber entscheiden weniger die äußeren Umstände als die Art und Weise, wie wir auf diese reagieren, welche Bedeutung wir ihnen beimessen und wie wir sie einordnen. Gesagt werden muss aber auch: Natürlich setzen Schicksalsschläge oder schlechte Erfahrungen der Lebensfreude zu. Darauf mit Gefühlen wie Trauer oder Enttäuschung zu reagieren, ist normal und muss keinesfalls „wegtherapiert“ werden.
Frohgemut
Doch irgendwann sollte sie wieder da sein, die einfache, reine Lebensfreude. Sie kann uns auch ganz plötzlich überkommen – vielen geht es so in der Natur. Auch gute Entwicklungen wie einen spannenden Job zu bekommen oder für eine Sache, in die man investiert hat, anerkannt zu werden, beflügelt und macht, zumindest für eine Weile, froh und wohlgelaunt. Eine ganze Reihe von Ereignissen kann Lebensfreude wecken – sei es erwiderte Liebe, Zärtlichkeit und Geborgenheit, ein ehrliches Kompliment, das Lächeln eines Fremden, eine wichtige Erkenntnis, schöne Musik, ein sonniger Tag, ein unerwarteter Gewinn, ein gutes Gespräch, ein netter Kontakt, beruflicher oder privater Erfolg oder eine gute Nachricht.
Tipps - einfach zum Ausprobieren!
Wer seiner Lebensfreude auf die Sprünge helfen will, kann so manches tun. Hier einige Anregungen:
1. Lernen Sie sich selbst besser kennen. Warum? Oft verbringen wir zu viel Zeit mit Dingen oder Menschen, die uns nicht guttun. Hält dieser Zustand zu lange an, leidet das gesamte Wohlbefinden darunter. Fragen Sie sich, was Ihnen wirklich Spaß macht und bei welchen Dingen Sie Kraft schöpfen. Jeder hat darauf seine eigene Antwort.
2. Nehmen Sie sich Zeit. Immer im Stress zu sein, alles möglichst schnell erledigen – damit fehlt die Ruhe, um negative Gedanken zu verarbeiten. Versuchen Sie deshalb jeden Tag Zeiten einzuplanen, die Sie nur für sich freihalten.
3.Bewegung. Es ist ein allgegenwärtiger Tipp, der dadurch aber nicht an Relevanz verliert. Bewegung und Sport können die Lebensfreude steigern.
4. Wachsen Sie über sich hinaus. Oftmals lässt sich eine Portion neuer Lebensfreude außerhalb der bekannten Routinen finden. Trauen Sie sich, danach zu suchen.
5. Bleiben Sie neugierig. Neugier ist wichtig! Wer etwas Neues ausprobiert und sich neue Ziele steckt, kann dabei sein Glücksempfinden steigern. Leben ist Veränderung, nicht Stillstand.
6. Arbeiten Sie an Ihrer Selbstachtung. Fehlende Lebensfreude geht oft auf ein negatives Selbstbild zurück. Wenn Selbstachtung fehlt und man schlecht von sich denkt, sinken Freude und Zufriedenheit automatisch. Einziges Gegenmittel: Lernen Sie sich zu schätzen. Machen Sie sich bewusst, was an Ihnen positiv auffällt. Fangen Sie an, sich wieder mehr auf Ihre positiven Seiten zu besinnen.