Die Wurzeln der Physiotherapie in Österreich liegen in der Gymnastik, die um 1900 in den Kurbädern angeboten und als „Krankengymnastik“ bekannt war. Heute umfasst dieses therapeutische Fachgebiet viele Bereiche. Von Schmerzlinderung über Förderung von Stoffwechsel und Durchblutung bis zu Erhalt und Verbesserung von Beweglichkeit, Koordination, Kraft oder Ausdauer – das Betätigungsfeld ist unglaublich breit. Physiotherapie wird in der Gesundheitsförderung und Prävention, in der Therapie und Rehabilitation sowie in der Palliation und im Hospizwesen eingesetzt. Nach einem Schlaganfall etwa können auf diese Weise die Beweglichkeit und die motorischen Fähigkeiten eines Patienten verbessert und so der Einstieg in den Alltag erleichtert werden.
So wirkt Physiotherapie
Abnutzung, Schonhaltung, Verspannungen, Erkrankungen oder Operationen sind die häufigsten Ursachen für das Versteifen von Gelenken, den Abbau von Muskulatur und das Verkürzen von Sehnen. Als Folge entwickelt der Betroffene oft falsche Bewegungsmuster, die die Beschwerden noch verstärken.
Die Physiotherapie setzt auf der funktionellen Ebene an und trainiert Muskeln, Bewegungsabläufe und körperliche Leistungsfähigkeit. Die Bewegung verbessert den Muskelstoffwechsel, aktiviert das Wachstum in Muskeln und Knochen und regt die Durchblutung an. Dadurch werden Muskeln, Knochen und Knorpel besser mit Nährstoffen versorgt. Der Patient wird auch in seiner Körperwahrnehmung geschult und dazu angeleitet, auch ungewohnte Bewegungen regelmäßig auszuüben und ungenutzte Muskulatur zu kräftigen.
Wann ist Physiotherapie sinnvoll?
Liegt eine Diagnose vor, entscheidet ein Arzt, ob Physiotherapie hilfreich ist, um den betroffenen Bereich zu mobilisieren, zu kräftigen und oder Schmerzen zu lindern. Ob ein kaputtes Knie, ein gebrochenes Bein oder starke Verspannungen und Schmerzen in der Halswirbelsäule – hier überall ist Physiotherapie sinnvoll.
Selbstverständlich kann man sich auch ohne ärztliche Überweisung eine oder mehrere Einheiten gönnen – allerdings kann der Kostenbeitrag der Krankenkassen so nicht geltend gemacht werden. Physiotherapeuten arbeiten in Krankenhäusern, Rehazentren, Pflegeheimen, in Gemeinschafts- oder Einzelpraxen mit oder ohne Kassenvertrag. Es gibt auch mobile Physiotherapeuten, die Hausbesuche machen. Viele Physiotherapeuten haben spezialisierte Zusatzausbildungen, beispielsweise für Sportverletzungen oder Therapien bei Kindern.
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www.physioaustria.at