Ein Kind mit Konzentrationsstörungen, ein Senior, der nach einem Unfall mit seiner Bewegungsfähigkeit kämpft, oder eine Frau, die unter Wechselbeschwerden leidet: Die Gründe, warum innere Balance und Ausgeglichenheit verloren gehen, sind vielfältig. „Shiatsu passt zu jeder Lebenslage“, sagt Barbara Binder vom österreichischen Dachverband für Shiatsu in Wien.
Die Techniken
Seinen Ursprung hat die Körperarbeit in fernöstlichen Gesundheitslehren. Aus dem Japanischen übersetzt bedeutet „shi“ Finger und „atsu“ Druck. Bei der Behandlung geht es also um Berührungen, die Praktiker mit Fingerspitzen, Handballen, Ellenbogen, Knien oder Füßen ausüben. Mit einer Vielzahl zusätzlicher vitalisierender Techniken wie Dehnungen, Rotationen und Schaukeln versuchen sie, ein desolates Energieverhältnis wieder zu ordnen oder ein geringes Energieniveau anzuheben. „Je nach Befindlichkeit lassen sich aber Blockaden aufspüren und lösen.
Denn durch den Druck auf die Meridiane, Gelenke, Muskeln und Sehnen wird das autonome Nervensystem mit Schwerpunkt auf den Parasympathikus angeregt, was eine ausgleichende, beruhigende oder belebende Wirkung auf die Herzfrequenz, die Atmung, den Muskeltonus etc. hat. Auf diese Weise fördert er den Fluss der Energie. Es kommt zu einer Beruhigung und Entspannung, die Selbstheilungskräfte von Körper, Seele und Geist werden aktiviert. Innere Heilungs- und Wachstumsprozesse werden dadurch unterstützt und ermöglicht, ebenso wie der dynamische Prozess der Regenerationsfähigkeit des Menschen.
Shiatsu als Begleitung
Shiatsu ist eine eigenständige, in sich geschlossene Form der manuellen, ganzheitlichen Körperarbeit. Gesundheit und Wohlbefinden eines Menschen in seiner Körper-Geist-Seele-Einheit sind Zustände harmonischer Ausgewogenheit, bedingt durch das gleichmäßige Fließen und die gleichmäßige Verteilung der Energie in den Meridianen. Ziele sind der Ausgleich und die Wiederbelebung des vitalen Potentials sowie die Aufrechterhaltung und Stärkung der Körper-Geist-Seele-Einheit, welche den Energiefluss in den Meridianen harmonisiert.
„Wir erzielen sehr gute Ergebnisse als Begleitung oder Ergänzung zur Schulmedizin“, so Binder. In Absprache mit einem Arzt kann die Körperarbeit zum Beispiel bei der Rehabilitation helfen, die eigene Wahrnehmung schärfen, gegen Befindlichkeitsstörungen wirken, die Abwehrkraft stärken, Verspannungen lösen und präventiv wirken.
Abgesehen davon ist eine Shiatsu-Behandlung in angenehmer, offener Atmosphähre eine Quelle der Tiefenentspannung. Oft tut allein schon eine Zeit der Ruhe gut. Ein Weg zu neuer Kraft und Gelassenheit.