Über den Daumen gepeilt sind es 3000 Kilometer, die ich pro Jahr mit dem Fahrrad auf dem Weg zum Job zurücklege, ich quere praktisch zwei Mal die Stadt. Immer von Eggenberg nach St. Peter und retour“, rechnet der Grazer Walter Jaritz (49) vor. Er hat also längst umgesattelt, verzichtet dabei aufs Auto. Und das schon lange: „Ich hab schon als Kind zeitgleich drei Fahrräder gehabt“, auch jetzt hat er mehrere parat. Die Vorteile des Radelns? „Ich muss nicht auf Öffis warten, was vor allem am Wochenende oft ewig dauert. Am Rad ist es einfach entspannter als mit dem Öffi oder Auto, auch der Weg ist für mich kürzer.“ Ohne die richtigen Rahmenbedingungen wäre es aber nicht so einfach. „Bei mir geht es, weil rundum alles passt.“ So sei es nötig, dass in der Firma sichere Radabstellplätze vorhanden sind, wo das Rad nicht gestohlen werden kann.
Die Infrastruktur für Radler sei in Graz „okay, aber verbesserungsfähig“. Ebenso hilfreich: Dusche und ein Spind in der Firma, falls es einmal waschelt. Apropos nass: Ausreden, dass einem das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen kann, lässt der TU-Angestellte (er war 2019 Altbaukriterium-Weltmeister, radelte dabei durch Wohnungen) nicht gelten. „Mein Rucksack mit Regenjacke und Hose ist immer dabei. Außerdem: Wie oft regnet es im Jahr schon heftig?“ Bei der Radleidenschaft steht Gattin Susanne Walter-Jaritz um nichts nach. Die Diplomkrankenschwester radelt ebenso mit dem Rad zum Job, von Eggenberg nach Lend und wieder retour. In der Freizeit fährt sie mit dem Rennrad, greift zwischendurch schon einmal auf das Mountainbike oder ein Fixie zurück. „Wie es sich für Grazer gehört, fahren wir auch beide auf Puch-Rädern.“