Manchmal braucht es einen ganzen Sommer. Um zu verstehen, was im letzten Spiel der vergangenen Saison wirklich gelaufen ist. So ging es auch Teamchef Roger Bader. Wenngleich er mit Österreich bei der Eishockey-WM in Tampere die Mission Klassenerhalt erfolgreich beenden konnte. Die Dramatik des Spiels gegen Großbritannien (5:3-Sieg nach 0:2- und 1:3-Rückstand) hinterließ aber Spuren. "Den Briten ist anfangs alles gelungen. Ich habe in der zweiten Pause von den Leistungsträgern verlangt, dass sie Verantwortung übernehmen", meinte der Schweizer rückblickend. "Wir hatten damals wirklich Glück gehabt. Andererseits hatten wir auch schon öfters Pecht."
Bei "Eiskalt" - der Eishockey-Podcast wurde aber nicht nur die jüngere WM-Vergangenheit aufgearbeitet. Bader, selbst ehemaliger Profi, erklärt, warum er keine Spielerkarriere eingeschlagen hatte. Er studierte Maschinenbau und unterrichtete dieses Fach sogar als Professor. Bis er zum Eishockey zurückgekehrt war und eine Trainerkarriere eingeschlagen hat. "Ich wollte über Menschen sprechen, nicht über Maschinen."
Seit 2017 arbeitet Bader beim Österreichischen Eishockey-Verband. Nicht nur als Teamchef, sondern auch als Sportdirektor und interimistisch als U20-Teamtrainer. Und vom ersten Tag im Amt, hat er heimische Spieler forciert, eine Verjüngung vorangetrieben. "Die einen sagen, dass ich stur sei. Man könnte es auch anders sehen: Ich bin konsequent", bekräftigt der 58-Jährige. Wofür Bader auch steht, ist ein ständiger Kontakt auch während der Saison zu seinen wichtigsten Spielern. "Kapitän Thomas Raffl und Michael Raffl haben mir etwa versichert, dass sie immer für Österreich spielen werden, solange sie einberufen werden", meint er lächelnd. Und das gedenkt er für die kommende WM (abermals in Tampere) nicht zu ändern.
Im September wurde er erstmals stolzer Opa. Wie der Schweizer tickt, was ihn fasziniert, was ihn interessiert, worüber er lachen kann, wo er seine Steuern zahlt, welche Politik er wählt und wer sein Vorbild ist - das alles erfährt ihr in der neuesten Ausgabe von "Eiskalt".
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