Eine bestialische Bluttat erschütterte Kärnten im Jahr 1941. Eine ganze Familie wird in ihrem eigenen Haus ausgelöscht. Der Vater, Sebastian Verschnig (35), ist da gerade an der Front in Frankreich. Er wird nach Hause geholt, erst dort angekommen, sagt man ihm, warum – er zerbricht an der Nachricht vom Tod seiner Frau und der fünf Kinder. Beim Begräbnis möchte er sich ins Grab zu seiner Familie stürzen. Sebastian wird nie mehr derselbe sein.

Franz Podritschnig (41) wird der brutalen Morde bald verdächtigt. Als Kriegsdeserteur war er als "U-Boot" unterwegs. Er galt als aggressiver und gefühlloser Mensch und hatte auch stets eine Waffe bei sich. Dennoch wird die Fahndung nach ihm bald eingestellt. Die Magd Apollonia Media (19) hatte behauptet zu wissen, dass polnische Zwangsarbeiter die Tat begangen hätten. 

Zwangsarbeiter festgenommen

Die NS-Behörden verhaften 38 polnische Zwangsarbeiter und drohen, einen nach dem anderen zu erschießen, bis einer die Tat gesteht. Doch vier Wochen später wird wieder eine Familie getötet. Damit gab es nun insgesamt neun Opfer. Nun ist klar, dass die Zwangsarbeiter nichts mit den Verbrechen zu tun haben, sie wurden wieder freigelassen.

Franz Podritschnig gerät erneut ins Visier der Behörden. In der Kleinen Zeitung wird ein Fahndungsfoto veröffentlicht. Ein Mann erkannte Podritschnig in einer Trafik in Klagenfurt. Er alarmierte die Kriminalpolizei, die den Verdächtigen kurz danach verhaften konnte. 

Geständnis, Urteil, Hinrichtung

Podritschnig gestand die neun Morde, eine ganze Reihe von Einbrüchen und mindestens 17 Diebstähle. Am 15. Oktober 1941 wurde er zum Tode verurteilt und danach durch das Fallbeil im Landesgerichtlichen Gefangenenhaus in Wien hingerichtet. Die Magd wurde wegen Verleumdung zu 18 Monaten Kerker verurteilt. Es wird vermutet, dass sie ein Verhältnis mit Podritschnig hatte.

In dieser Podcast-Folge ist der Autor des Buches "Die Bluttaten des Franz P. – Zwei Familientragödien aus Kärnten", Valentin Hauser bei delikt-Host David Knes zu Gast.