True Crime ist das beliebteste Podcast-Format der Welt. Wahre Kriminalfälle, spannend als Hörstücke aufbereitet. Mit Ermittlern, Journalisten und einer packenden Storyline. Genau das macht auch den Podcast "delikt" der Kleinen Zeitung so erfolgreich und daher war es toll, aber auch gar nicht so verwunderlich, dass die erste Crime Night in Klagenfurt am Donnerstagabend regelrecht gestürmt wurde. Noch dazu in einer besonders beeindruckenden Location, dem Planetarium in Klagenfurt, das für einen Abend den Sternenhimmel gegen Kriminal-Bilder in seiner Kuppel tauschte.
Alle Bilder von der Crime Night in Klagenfurt
Host und Kleine Zeitung Redakteur David Knes, der bereits sechs Staffeln des Podcasts veröffentlicht hat, traf an diesem Sommerabend aber nicht nur auf Crime-Fans generell, sondern diesmal waren auch extrem viele "delikt"_Fans gekommen, um endlich einmal live zu erleben, was sonst nur in den Kopfhörern oder bei Autofahrten konsumiert wurde. "Wir hören delikt schon sehr lange und sind total gespannt, wenn neue Fälle kommen, der Fall heute war auch sehr toll aufbereitet und uns hat es extrem gefallen", so Ruth, die mit ihrem Mann Emmanuel extra dafür nach Klagenfurt gekommen war.
Was Zuhörerinnen und Zuhörer zur Crime Night sagen
Der Fall, der sie so berührte, wurde von Kleine Redakteurin Sandra Müllauer recherchiert – sie war auch bis zum Gerichtsprozess mit dabei und es ging um einen versuchten Femizid. Konkret wollte ein junger Mann in Guttaring 2019 seine Ex-Frau durch ein Bombenattentat töten, um eine Ablebens-Versicherung zu kassieren. Bilder vom Tatort bis hin zur Gerichtsverhandlung waren im Kuppeldach zu sehen – und die Gäste durch die kippbaren Stühle hatten einerseits einen entspannten und andererseits einen sehr gespannten Blick auf all die kriminelle Energie, die in diesem Fall steckt.
Der zweite Fall, den Thomas Cik aus der Kleinen Zeitung Chefredaktiongemeinsam mit Knes aufrollte, war nicht blutig, aber dennoch nicht weniger kriminell. Ein sogenannter "white collar"-Fall, also ein Wirtschaftsdelikt und hier wurde die Rolle eines Mannes beleuchtet, der in der riesigen Hypo-Causa eine ganz besondere Rolle spielte: Tilo Berlin. Diese Aufarbeitung zog auch Leute ins Planetarium, die für gewöhnlich im Gerichtssaal sitzen, wie Richter Christian Liebhauser-Karl. "Die Fälle im Podcast sind faktenbasiert, das erinnert mich natürlich schon an den Gerichtssaal, aber ich finde die Aufbereitung sehr gelungen, weil ein breiteres Publikum Zugang findet." Und auch Susanne Laggner-Primosch von der Rechtsanwaltskammer Kärnten outete sich als großer True Crime-Fan. "Ich höre delikt schon fast von der ersten Stunde an und bin immer wieder fasziniert von den Fällen. Dass man jetzt auch eine Live-Veranstaltung daraus gemacht hat, ist toll."
Natürlich ließ es sich auch Wolfgang Fercher, Chefredakteur der Kleinen Zeitung Kärnten, nicht nehmen, die erste Crime Night persönlich zu erleben. Auf die Frage, ob es gut oder schlecht sei, dass es in Kärnten so viele Kriminalfälle gäbe, meinte er: "Gerade in den letzten zwei Jahrzehnten hat man gesehen, dass es viel kriminelles Potenzial hier gibt und es ist unsere journalistische Aufgabe, diese Dinge aufzuarbeiten. Beim delikt-Podcast machen wir es aber in einer ganz anderen Weise und wie man sieht, ist diese Art für viele Menschen ein guter Grund, den Abend mit uns zu verbringen."
Die beiden Episoden werden übrigens in den nächsten Wochen am delikt-Kanal der Kleinen Zeitung ausgespielt und überall, wo es Podcasts gibt.