Was einer obdachlosen Frau in Kapfenberg widerfahren ist, ist nur schwer zu fassen. Drei Jugendliche (16, 18 und 19) suchen die Frau gezielt auf, urinieren zuerst auf sie, einer nach dem anderen. Als sie sich schützen will, treten sie auf die wehrlose Frau ein. Per Handy werden die brutalen Szenen festgehalten, später wollen die drei vor ihren Freunden damit prahlen. Doch die brutalen Aufnahmen reichen ihnen nicht.

Tags darauf kommen sie erneut zum Unterschlupf ihres Opfers, locken die ältere Frau mit Zigaretten heraus. Dann beginnt ihr Martyrium erneut, nur noch brutaler. Völlig enthemmt treten und schlagen sie zu, immer wieder und wieder. Zuletzt stampft einer der drei noch mit dem Fuß mehrfach auf den am Asphalt liegenden Kopf der Frau, bis sie blutend und bewusstlos liegen bleibt.

Drohungen gegen Umfeld

Mit den Videos versuchen die jungen Täter, ihren Freundeskreis zu beeindrucken. Doch zu ihrer Überraschung stoßen sie dabei nicht nur auf Zuspruch und müssen nun befürchten, dass jemand zur Polizei gehen könnte. Sie sprechen Drohungen aus und üben massiven Druck auf ihr Umfeld aus. Monate später kommt schließlich alles ans Licht. Und vor Gericht.

Über die Hintergründe dieses unfassbaren Verbrechens, den Gerichtsprozess und die Frage, was in Menschen vorgeht, die zu so etwas fähig sind, spricht delikt-Host David Knes mit Leoben-Redakteur Andreas Schöberl-Negishi.

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