Am Heiligen Abend setzt sich heuer eine atmosphärische Grundierung fort, die man fast schon als traurige Tradition einstufen muss: Die globale Lage der Dinge lädt nicht dazu ein, das Fest der Liebe in friedvoller Zuversicht zu begehen. Zu tief sind die Wunden, die die Weltgesellschaft sich selbst und dem Planeten fortwährend zufügt. Zu den Schrecken des Ukraine-Kriegs gesellten sich 2023 der jäh aufgeflammte Nahost-Konflikt, die wachsenden Sorgen um Taiwan, die teils kraft- und mutlosen Ansätze der Klimapolitik, der kaum verminderte Migrationsdruck, der ökonomische Würgegriff der Inflation und so weiter. Fragwürdige Gestalten sitzen an manchen Regierungstischen, wenn man etwa an den Kettensägen-Präsidenten von Argentinien, Javier Milei, denkt. Und in den USA steht womöglich schon wieder Trump ante portas.
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