Er ist ein Flaneur zwischen Avantarde und Postmoderne, der sich die Lize gemeingefährlichen Konfabulieren leichthändig erarbeitet hat. Günter Eichberger hat immer gegen sein Leben geschrieben. In seiner Literatur kommt wenig von seinem eigenen Leben vor, seine Erfahrungen bedingen seine Fantasieprodukte. Es werden persönliche Gefühle wie Wünsche und Ängste verarbeitet, aber nichts Autobiografisches.
„Ich hatte sicher unterschiedliche Phasen in meinem 40 literarische Jahre umfassenden Leben. Ich fühle mich für mein Frühwerk nicht zuständig“, so Eichberger. Der Impuls zum Schreiben kommt ihm überraschend, und
davon hat er einen oder zwei im Jahr. Und dann folgt die Frage, wie weit ihn dieser Einfall tragen kann und wie er seine Ideen ausbauen kann. Kurz, sein Schreiben lebt von Überlegungen gepaart mit Intuition. „Es ist fürchterlich, ein Schriftsteller zu sein; du trittst immer gegen dich selbst an.“
Den Corona-Lockdown hat er nicht als bedrückend empfunden. „Schreiben ist sowieso ein isoliertes Leben. Ich bin von einer Schaffenskrise verschont geblieben. Ich war täglich am Schreiben und habe nun 20 Seiten Material. Mir ist auch nie langweilig, aber ich stelle mir immer wieder die Frage: Was kann ich mit mir anfangen? Der Sukkus: Bei mir ändert Corona wenig.“