Starker Job, starkes Team - Wir haben eine Polizistin und einen Polizisten gefragt, wieso sie sich für den Polizeiberuf entschieden haben und warum sie diesen Job nach wie vor ausüben. Die Antworten waren vielfältig und überraschend zugleich.
Nur wenige Berufe bieten interessante Aufgaben, einen sicheren Arbeitsplatz und ein sicheres Einkommen. Neben der herausfordernden und abwechslungsreichen Arbeit in einer Polizeiinspektion bietet der Polizeiberuf viele Spezialisierungsmöglichkeiten in Bereichen wie Kriminaldienst oder Verkehrsdienst, in Sonderverwendungen wie beim Einsatzkommando Cobra oder bei der Flugpolizei.
Warum bist du zur Polizei gegangen?
Dominik: Mir wurde der Polizeiberuf quasi in die Wiege gelegt. Mein Vater, der ein Vorbild für mich ist, war bis vor kurzem bei der Polizei. Jetzt ist er in Pension. Auch mein Onkel und unsere damaligen Nachbarn waren Polizisten. Das hat natürlich dazu beigetragen, dass ich mir diesen Beruf gewünscht habe.
Ich habe aber für mich erkannt, dass ich keinen monotonen Beruf haben möchte, sondern einen abwechslungsreichen Job, bei dem ich Menschen helfen und jeden Tag etwas Neues erleben kann.
Martina: Für mich war es ganz klar die Abwechslung. Ich habe mir nicht vorstellen können, einen Job zu machen, bei dem jeder Tag von Montag bis Freitag durchgeplant ist, von sieben bis 16 Uhr, bei dem bis zur Mittagspause alles durchgetaktet ist. Deswegen meine Entscheidung, mich bei der Polizei zu bewerben.
Die Abwechslung ist auf jeden Fall da und ich bereue nichts. Du kannst zwar planen, wann du Dienst hast, aber was im Dienst passiert ist einfach nicht planbar.
Was war deine bisher schönste Erfahrung bei der Polizei?
Martina: Es gab einen Moment, bei dem ich einer jungen Frau sehr helfen konnte. Sie war in einer schwierigen Situation, aber ich konnte ihr durch lange Gespräche und das Schildern meiner eigenen Erfahrungen neuen Mut machen. Sie hat sich am Ende bei mir bedankt und hat so einen anstrengenden Tag zu einem sehr schönen Tag gemacht.
Generell ist es wichtig, in diesem Beruf das Positive im Auge zu behalten, weil wir meistens gerufen werden, wenn zuvor etwas Schlechtes passiert ist. Man kann vielleicht nicht jeden Tag ein Leben retten, aber es reicht oft einfach, nur jemandem den Tag zu retten.
Dominik: Bei mir waren es in den vergangenen zwölf Jahren verschiedene Erlebnisse. Amtshandlungen wie die Festnahme eines Täters nach einem schweren Raub, nach Einbrüchen, aber auch erfolgreiche Suchen nach abgängigen Personen, bei denen die Angehörigen froh waren, dass wir ihre Liebsten wiedergefunden haben. Oft sind schöne Erlebnisse ganz banale Sachen wie das Zusammensein mit Kolleginnen und Kollegen und die Freundschaften, die so entstehen.
Was würdest du Menschen mitgeben, die überlegen zur Polizei zu gehen?
Dominik: Mir ist wichtig, dass Bewerberinnen und Bewerber wissen, dass der Spaß im Polizei-Alltag nicht zu kurz kommt. Allerdings ist es auch wichtig zu wissen, dass der Polizeiberuf mit viel Verantwortung verbunden ist und es täglich neue Herausforderungen gibt.
Gerade für junge Menschen kann es von Vorteil sein zu wissen, dass man sich persönliche Ziele wie ein eigenes Auto oder große Reisen mithilfe von ausbezahlten Überstunden erfüllen kann.
Martina: Überlege genau. Der Polizeiberuf besteht nicht nur aus Uniform und Waffen. Wenn du dich für den Polizeiberuf entscheidest, dann ist es sicher ein Job, der dich erfüllen kann. Auch weil man viele Möglichkeiten hat.
Ich kann es jedem empfehlen, der diesen Beruf mit Herz und Blut ausfüllen möchte. Ein großer Vorteil ist die Gleichstellung zwischen Frau und Mann, vor allem, was das Gehalt betrifft. Es kommt darauf an, was die Leute leisten und dass einem der Beruf Spaß macht.