Verstecken in der Schule
Sehr ruhig ist es gerade in der Volksschule 13 in Klagenfurt. Wo normalerweise mehr als 230 Kinder lachen, schwätzen und lernen, sind jetzt nur einige wenige Schüler in dem großen Schulhaus am Spitalberg. Langweilig wird ihnen deshalb aber nicht: „Die Kinder spielen in den leeren Klassen Verstecken“, sagt die Direktorin Maria Glockner. Natürlich wird auch gearbeitet: Die Schüler, die kommen, haben jetzt viel Ruhe, um mit der Lehrerin zu lernen.
Und auch die vielgeliebte große Pause im Freien gibt es noch – nur mit viel viel weniger Kindern.
Die Kinder haben eisfrei
Der Terminkalender von Siegfried Breiml ist leer. Er trainiert die U12 und die U14 im Landesleistungszentrum für Eishockey. Normalerweise fährt er mit den jungen Sportlern ständig zu irgend einem Turnier: nach Zell am See, Bruck an der Leitha und Riga. Doch wegen des Coronavirus mussten alle Turniere abgesagt werden. Auch Training mit der Mannschaft gibt es derzeit keines. Nun hat die eisfreie Zeit früher als erwartet begonnen: Die Eishalle ist leer. Die jungen Sportler trainieren jetzt zu Hause und im Garten – denn die nächste Eiszeit kommt bestimmt!
Zeit zum Aufsperren
Im Kindermuseum „Frida & Fred“ in Graz steht die Zeit still. Dabei sollte dort jetzt eine ganz neue Ausstellung über die Zeit stattfinden. Doch das Museum hat, wie alle anderen in Österreich auch, geschlossen. Hunderte Kinder sind normalerweise täglich dort, spielen, experimentieren und staunen. „Wir vermissen die Kinder. Alle Mitarbeiter sitzen zu Hause und vermissen den Lärm und den Trubel“, sagt Gerlinde Podjaversek. Sie ist die Kuratorin des Museums, das heißt, sie organisiert die Ausstellungen. Sie hofft, dass bald wieder die Zeit zum Aufsperren kommt.
Leere Kirchenbänke
Normalerweise sitzen viele Kinder in den Bänken der Leobener Stadtkirche. Zurzeit sind sie leer. Für Stadtpfarrer Markus Plöbst ist das nicht leicht. Er feiert trotzdem täglich die Heilige Messe – aber alleine. „Es ist eine stille Messe“, sagt der Pfarrer. „Die Kinder fehlen sehr.“ Der Kontakt zu den Familien klappt dafür telefonisch sehr gut: „Für die Kinder ist das kein Problem. Sie wissen: Ich bin zwar 500 Meter entfernt, aber trotzdem da.“ Und mit den 40 Ministranten übt ein Kollege jetzt per Video: „Hinknien, Glocke läuten – das funktioniert alles digital“, freut sich Plöbst.