Nach dem Guide "A la Carte" Anfang des Monats wurde heute in Wien feierlich der "Falstaff-Guide 2023" präsentiert. Und auch wenn es die wenigsten unter den Herd-Artistinnen und Herd-Artisten zugeben würden: die Aufregung ist vor der Bekanntgabe doch meist recht groß. Und je nachdem, wie denn die meist hoch motivierten Köchinnen und Köche abschneiden, taucht jährlich die Frage auf, wie fair, sinnvoll und geschäftsfördernd die Bewertungen für Spitzenköche sind.

Gerne wird darüber kontrovers debattiert. Denn, wie bei den Restaurants, ist natürlich auch das Restaurantkritikerwesen zuallererst ein Geschäftsmodell. Eines steht jedoch fest. Ganz egal wie die jeweiligen Guides, Listen oder Führer ihre Noten austeilen: man fiebert mit seinen persönlichen Lieblingen mit. Und freut oder ärgert sich. In jedem Fall hat man aber meist einen Kompass zur Verfügung, der einem ermöglicht, die besten Adressen des Landes zu finden. Vor allem dort, wo man nicht ortskundig ist.

Schloss-Seefels-Küchenchef Richard Hessl wurde mit seinem Restaurant gleich um drei Punkte aufgewertet
Schloss-Seefels-Küchenchef Richard Hessl wurde mit seinem Restaurant gleich um drei Punkte aufgewertet © Daniel Waschnig

Kärntens Beste

Über den Sieg in Kärnten darf sich auch in diesem Jahr Hubert Wallner mit seinem Gourmet Restaurant in Dellach freuen. Wallner erreichte 99 Falstaff-Punkte. Platz zwei geht erneut an "Die Forelle" in Weißensee mit 97 Punkten. Platz drei ex aequo an das "Caramé" in Velden und das "La Terrasse im Schloss Seefels" in Pörtschach. Beide Lokale erreichten 95 Punkte. Das ist besonders für Schloss-Seefels-Küchenchef Richard Hessl sehr erfreulich, da sein Restaurant gleich um drei Punkte aufgewertet wurde.

Konnte sich im ersten Jahr gleich 90 Falstaff-Punkte erkochen: Stefan Glantschnig
Konnte sich im ersten Jahr gleich 90 Falstaff-Punkte erkochen: Stefan Glantschnig © Helmuth Weichselbraun

"Das Lilienberg" in Völkermarkt wurde um zwei Punkte abgewertet und hält jetzt 93 Punkte. Genau dieselbe Bewertung erreichen konnte das "Fischerhaus" in Moosburg und das "Fischrestaurant Sicher" in Tainach. Letztere konnten sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Punkt steigern. Auf den darauf folgenden Plätzen hat sich in diesem Jahr kaum etwas getan. Einzig Stefan Glantschnig vom "Wirtshaus im Hotel Neusacherhof" konnte gleich in seinem ersten Jahr mit beachtlichen 90 Punkten aufzeigen. 

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Falstaff Kärnten 2023

Österreichs Elite

Große Freude dürfte vor allem Österreichs einziger Drei-Sterne-Koch haben. Die außergewöhnliche Klasse von Juan Amador wurde jetzt nämlich auch im Falstaff gewürdigt und mit dem Punktemaximum geadelt. Damit steht das "Steirereck" von Heinz Reitbauer also nicht mehr alleine an der Spitze der Falstaff-Liste. Klare Küchenlinie, grandioser Service und mutige Weinbegleitung ergeben den verdienten Platz an der Sonne.

Juan Amador schafft im aktuellen Falstaff-Guide 2023 das Kunststück, die volle Punktezahl von 100 zu erreichen
Juan Amador schafft im aktuellen Falstaff-Guide 2023 das Kunststück, die volle Punktezahl von 100 zu erreichen © Oliver Wolf

Ganz oben behaupten konnte sich auch in diesem Jahr Hubert Wallner. Geht es nach dem Falstaff, ist er mit 99 Punkten für sein am Wörthersee gelegenes "Gourmet Restaurant Hubert Wallner" also der beste Koch Kärntens. Das bedeutet den 2. Platz. Auf diesem finden sich noch vier weitere Restaurants: das Salzburger "Ikarus" im Hangar 7, das niederösterreichische "Landhaus Bacher" in Mautern an der Donau, das Wiener "Mraz & Sohn" und last, but not least das Restaurant "Obauer" in Werfen.

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Falstaff Österreich 2023

Sonderkategorien

Mit dem Lebenswerk ausgezeichnet wurde die Familie Grabmer. Die oberösterreichischen Gastronomen zählen mit ihrer "Waldschänke" in Grieskirchen im Hausruckviertel zu den renommiertesten österreichischen Traditionsbetrieben und verstehen sich aufs deftig Geerdete ebenso wie auf elegante Finesse.

Karin und Maximilian Leodolter wurden für ihr Gasthaus "Lurgbauer" mit dem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet
Karin und Maximilian Leodolter wurden für ihr Gasthaus "Lurgbauer" mit dem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet © Fred Lindmoser

Weiters wurde Josef Weghaupt von "Joseph Brot" zum Gastronom des Jahres ausgezeichnet. Hermann Botolen vom "Fuhrmann" in Wien zum Sommelier des Jahres und das Restaurant "Lurgbauer" in St. Sebastian mit einem Nachhaltigkeitspreis. Hervorgehoben wurde die Gastronomie und Gastfreundschaft mit menschlichem Maß.