Nach dem Guide "A la Carte" Anfang des Monats wurde heute in Wien feierlich der "Falstaff-Guide 2023" präsentiert. Und auch wenn es die wenigsten unter den Herd-Artistinnen und Herd-Artisten zugeben würden: die Aufregung ist vor der Bekanntgabe doch meist recht groß. Und je nachdem, wie denn die meist hoch motivierten Köchinnen und Köche abschneiden, taucht jährlich die Frage auf, wie fair, sinnvoll und geschäftsfördernd die Bewertungen für Spitzenköche sind.

Gerne wird darüber kontrovers debattiert. Denn, wie bei den Restaurants, ist natürlich auch das Restaurantkritikerwesen zuallererst ein Geschäftsmodell. Eines steht jedoch fest. Ganz egal wie die jeweiligen Guides, Listen oder Führer ihre Noten austeilen: man fiebert mit seinen persönlichen Lieblingen mit. Und freut oder ärgert sich. In jedem Fall hat man aber meist einen Kompass zur Verfügung, der einem ermöglicht, die besten Adressen des Landes zu finden. Vor allem dort, wo man nicht ortskundig ist.

Die "Geschwister Rauch" haben zwei Punkte zugelegt und sind im steirischen Ranking auf Platz drei
Die "Geschwister Rauch" haben zwei Punkte zugelegt und sind im steirischen Ranking auf Platz drei © adler & wald

Steiermarks Beste

Ganz vorne in der Steiermark und damit auch unter den besten zehn Adressen Österreichs: "Die Weinbank" und "Harald Irka im Pfarrhof". Auf dem geteilten 4. Platz in der nationalen Wertung darf sich Gerhard Fuchs über 98 Falstaff-Punkte für seine "Weinbank" freuen. Und Harald Irka landet österreichweit auf dem geteilten 8. Platz mit stattlichen 96 Punkten. 

Gleich um zwei Punkte steigern konnte sich Richard Rauch und hält mit dem "Geschwister Rauch" jetzt bei 95 Punkten. Über ebenso viele Punkte darf sich das in Zeltweg gelegene Restaurant "Steirerschlössl" freuen. Aufgefallen ist, dass sich Didi Dorner aus den steirischen Top zehn des Falstaff-Rankings verabschieden musste. 

Gleich drei Punkte mehr als im Vorjahr erzielte Norbert Thaller
Gleich drei Punkte mehr als im Vorjahr erzielte Norbert Thaller © Thaller

Drei Punkte mehr gibt es auch für Norbert Thaller und sein gleichnamiges Restaurant in St. Veit am Vogau. Der ambitionierte Koch schaffte es auf tolle 93 Punkte. Diese Bewertung schaffte auf Anhieb auch "Krispels Genusstheater". Küchenchef Daniel Weißer konnte also gleich im ersten Jahr groß aufzeigen. Ebenfalls über drei Punkte mehr freuen darf sich Beatrix Drennig. Ihr Kogel3 schaffte in diesem Jahr die 90er-Hürde und hält nun 91 Punkte. Geht es nach der Falstaff-Community, hat man ohne Kuchen oder Torte bestellt zu haben, definitiv etwas verpasst!

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Falstaff Steiermark 2023

Österreichs Elite

Große Freude dürfte vor allem Österreichs einziger Drei-Sterne-Koch haben. Die außergewöhnliche Klasse von Juan Amador wurde jetzt nämlich auch im Falstaff gewürdigt und mit dem Punktemaximum geadelt. Damit steht das "Steirereck" von Heinz Reitbauer also nicht mehr alleine an der Spitze der Falstaff-Liste. Klare Küchenlinie, grandioser Service und mutige Weinbegleitung ergeben den verdienten Platz an der Sonne.

Juan Amador schafft im aktuellen Falstaff-Guide 2023 das Kunststück, die volle Punktezahl von 100 zu erreichen
Juan Amador schafft im aktuellen Falstaff-Guide 2023 das Kunststück, die volle Punktezahl von 100 zu erreichen © Oliver Wolf

Ganz oben behaupten konnte sich auch in diesem Jahr Hubert Wallner. Geht es nach dem Falstaff, ist er mit 99 Punkten für sein am Wörthersee gelegenes "Gourmet Restaurant Hubert Wallner" also der beste Koch Kärntens. Das bedeutet den 2. Platz. Auf diesem finden sich noch vier weitere Restaurants: das Salzburger "Ikarus" im Hangar 7, das niederösterreichische "Landhaus Bacher" in Mautern an der Donau, das Wiener "Mraz & Sohn" und last, but not least das Restaurant "Obauer" in Werfen.

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Falstaff Österreich 2023

Sonderkategorien

Mit dem Lebenswerk ausgezeichnet wurde die Familie Grabmer. Die oberösterreichischen Gastronomen zählen mit ihrer "Waldschänke" in Grieskirchen im Hausruckviertel zu den renommiertesten österreichischen Traditionsbetrieben und verstehen sich aufs deftig Geerdete ebenso wie auf elegante Finesse.

Karin und Maximilian Leodolter wurden für ihr Gasthaus "Lurgbauer" mit dem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet
Karin und Maximilian Leodolter wurden für ihr Gasthaus "Lurgbauer" mit dem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet © Fred Lindmoser

Weiters wurde Josef Weghaupt von "Joseph Brot" zum Gastronom des Jahres ausgezeichnet. Hermann Botolen vom "Fuhrmann" in Wien zum Sommelier des Jahres und das Restaurant "Lurgbauer" in St. Sebastian mit einem Nachhaltigkeitspreis. Hervorgehoben wurde die Gastronomie und Gastfreundschaft mit menschlichem Maß.