Ein großes, aber leeres ORF-Studio ohne Saalpublikum ist eine Herausforderung für eine stimmungsvolle Popshow-Atmosphäre. Aber "Starmania 21" fällt eben in eines der Ausnahmejahre. So muss die von Florian Wieder designte Bühne (er arbeitet schon für U 2, Robbie Williams und Jennifer Lopez und entwarf auch diverse ESC-Stages wie die von Wien 2015) als Pop-Arena leuchten und Stimmung verbreiten. Sowie Applaus und Jubel aus der Konserve. Doch der Auftakt in ORF 1 köchelte so vor sich hin, gedampft hat es an diesem Abend nicht. Da half auch das Glitzersakko von Arabella in der Farbe der Hoffnung nicht! Zudem würde einSchmähfaktor in der durchaus konstruktiven Jury (Ina Regen, Tim Bendzko und Nina Sonnenberg alias Fiva) nicht schaden.
Große Unterhaltung wollte dieser ORF-Abend nicht werden. Nicht einmal eine Art Nostalgie wollte sich einstellen. Kärntnerin Julia Wastian eröffnete nach zwölf Jahren "Starmania"-Pause die Neuauflage: Inbrünstig bot die 18-jährige Studentin aus Brückl „This Is Me“ von Keala Settle dar. Und bekam gleich ein "Star-Ticket" von der Jury, womit sie direkt ins Semifinale aufsteigt. Etwas lästig ist Ö3-Mann Philipp Hansa, wenn er in die ohnehin kurzen Musikstücke (90 bis 100 Sekunden) noch reinredet.
Polizist Sebastian Mucha bekam grünes Licht nach seinem Lovesong. Stopp mit rotem Licht hieß es hingegen für Anja Fischthaler (OÖ) nach „What’s Up“ von den 4 Non Blondes.
Der Erste, dem man das Zeug zum Popkünstler attestieren möchte, war Teodor Munjas aus Wien. Auch durch seine Körpersprache bei „Grenade“ von Bruno Mars. Dann haben die ersten Zuschauer daheim wohl schon gegähnt, als bei Burgenländerin Lisa Wessely nach „Satellite“ von Lena das grüne Licht wieder aufleuchtete.
Vorarlberger Noah Küng war der Nächste: Und einmal mehr grünes Licht für den Studenten nach „Leave a Light On“ von Tom Walker. Ebenso bei der Kärntnerin Stephanie Madrian: Die 22-jährige Klagenfurterin studiert Romanistik und überzeugte mit „Rolling in the Deep“ von Adele. Ina Regen war die Performance aber etwas zu glatt.
Also Warten auf das Wow weiterhin! Felix Larcher aus Ansfelden in Oberösterreich fiel zumindest optisch auf, die Bühne leuchtete für ihn nach „Maschin“ von Bilderbuch grün auf. Für Fiva ist der 21-Jährige jedenfalls "saucool". Zwischenbilanz: Nach der ersten Hälfte der neuen Kandidaten und Kandidatinnen war nur für eine Sängerin die Reise schon fix vorbei.
Spannungsfrei ging es weiter. Jazz-Studentin Magdalena Huber aus Wien durfte mit „Fever“ (von Peggy Lee) auf die Bühne, doch das war es auch schon. Rotes Licht. Doch jetzt durfte man aufhorchen: Die erste Überraschung der Premiere! Bei Vanessa Dulhofer, erst 16, dachte man an die ersten Auftritte von Christina Stürmer. Die Traiskirchnerin hat eine ganz eigene Klangfarbe und wird es bei "Starmania 21" mit ihren gefühlvollen Interpretationen noch weit bringen. Da war ganz klar: ein "Star-Ticket" von der Jury für den sicheren Aufstieg nach der Darbietung von „Wie schön du bist“ (Sarah Connor).
Wiener Antoine Humbert („Les Champs-Élysées“ von Joe Dassin) blieb vorerst im Rennen, auch wenn er Fiva und Ina gar nicht sonderlich gefiel. Schüler Markus Manzl aus dem Pongau („Stay With Me“ von Sam Smith) ist verdient weiter. "Ein Haucherl mehr Herz", wünschte sich Ina Regen. Die beim Südtiroler Diego "Lady Gaga" Federico befangen ist und nicht mitstimmte. Trotzdem weiter.
Zum Abschluss: Janis Joplins „Piece of My Heart“ von Victoria Naglmair (NÖ). Raus! Uwe Painer, der 40-jährige Drucktechniker aus dem steirischen Stögersdorf, musste nach „Keine Maschine“ von Tim Bendzko "Starmania 21" ebenfalls verlassen. Da war die Jury strenger als in der ersten Hälfte des Abends. Grünes Licht hingegen für Julia Novohradsky aus Wien („Addicted To You“ von Avicii).
Da zu viele Starmaniacs grünes Licht erhalten hatten, musste die Jury noch einmal aussieben: Was das Aus für Lisa, Felix, Antoine und Teodor bedeutete.
Fazit: Bei der zweiten Sendung nächsten Freitag wird wohl ein Teil der Zuschauer nicht mehr dabei sein. Auch weil das Televoting zum Mitstimmen fehlt.