Die Rote Armee Fraktion (RAF)

Die RAF war eine linksextreme, deutsche Terroristengruppe und sah sich als „revolutionäre Avantgarde“ des Klassenkampfs und Teil eines weltweiten Aufstands gegen Imperialismus und Kapitalismus.

Mehr als zwei Jahrzehnte erschütterte die RAF Deutschland mit Morden, Entführungen, Geiselnahmen und Bombenanschlägen. Den Linksterroristen fielen von 1970 bis Anfang der 1990er-Jahre 34 Menschen zum Opfer – darunter hohe Repräsentanten aus Wirtschaft und Politik.

1998 verkündete die RAF ihre Selbstauflösung

Vorgeschichte

Die RAF wurde zunächst als Baader-Meinhof-Gruppe bekannt. Nach dem Tod des Demonstranten Benno Ohnesorg im Juni 1967 und dem Anschlag auf den Studentenführer Rudi Dutschke im April 1968 hatten sich Teile der Außerparlamentarischen Opposition radikalisiert. Andreas Baader, Gudrun Ensslin und zwei Komplizen („Erste RAF-Generation“) verübten 1968 aus Protest gegen den Vietnamkrieg in Frankfurt am Main Brandanschläge auf zwei Kaufhäuser. Die Journalistin Ulrike Meinhof kam während des Prozesses mit ihnen in Kontakt. 1970 wurde Baader gewaltsam aus der Haft befreit. Diese Aktion gilt als Geburtsstunde der RAF. Die Gruppe ging in den Untergrund und wurde 1972 verhaftet.

Die „Offensive 77“

Die sogenannte Zweite RAF-Generation verfolgte ab 1975 das Ziel, die seit 1972 inhaftierte Gründungsgruppe um Andreas Baader aus der Haft zu befreien. Dazu verbündete sich die RAF auch mit palästinensischen Terrorgruppen. Die Befreiungsaktivitäten erreichten 1977 den Höhepunkt. Die Ereignisse vor September 1977 werden aber allgemein nicht dem „Deutschen Herbst“ zugerechnet. Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt waren die führenden Köpfe der „Offensive 77“. Die Ereignisse rund um den „Deutschen Herbst“ gelten auch als eine der schwersten Krisen der damaligen BRD. Hier die Ereignisse im Überblick: