Die EU-Kommission hat anlässlich des bevorstehenden Frauentags eine "Gender Equality Strategie" vorgestellt, inklusive Maßnahmen zur Einkommenstransparenz. AK-Präsidentin Renate Anderl forderte für Österreich volle Lohntransparenz in den Betrieben: "Die Heimlichtuerei beim Einkommen verhindert, dass Frauen wirksam gleichen Lohn für gleiche Arbeit einfordern können, wenn notwendig auch vor Gericht."
Konkreter Fahrplan gefordert
"Gleichberechtigung heißt, dass Frauen ein eigenständiges Leben führen können. Gleichberechtigung beginnt daher beim Geld. Ich fordere von der Bundesregierung einen konkreten Fahrplan: Ich will, dass es den Equal Pay Day im Jahr 2030 nicht mehr gibt", verlangte Anderl.
Die EU-Kommission hat angekündigt noch in diesem Jahr eine Richtlinie zur Einkommenstransparenz mit rechtlich bindenden Maßnahmen vorzulegen. Bislang gibt es auf EU-Ebene lediglich unverbindliche Empfehlungen dazu. Eine erste Feedbackrunde ist bereits abgeschlossen, die Bundesarbeitskammer hat sich daran beteiligt. Jetzt legt die EU-Kommission einen konkreten Plan vor.
Einblick, wer wie viel bekommt
Mit den Einkommensberichten in großen und mittleren Unternehmen ist in Österreich zwar bereits ein Instrument zu mehr Lohntransparenz vorhanden, doch es seien dringend weitere Maßnahmen notwendig, um Fairness bei Löhnen und Gehältern herzustellen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollen innerhalb des Unternehmens Einblick bekommen, wer wie viel verdient.
Darüber hinaus fordert Anderl zum Schließen der Einkommensschere einen massiven Ausbau der Kinderbetreuung. "Beruf und Familie müssen für sowohl für Frauen als auch für Männer besser vereinbar werden, damit Frauen nicht in Teilzeit gezwungen werden. Dazu braucht es ein Prozent der Wirtschaftsleistung für Kinderbetreuung und eine Arbeitszeitverkürzung."