Wenn ich den Teilnehmern unserer WB-Roadshow „Der KWF im Visier“ oder den Unternehmerinnen und Unternehmern bei meinen Betriebsbesuchen zuhöre, verspüre ich eine große Unzufriedenheit mit den aktuellen Förderprogrammen des Landes. Gerade Klein- und mittelständische Unternehmen – vor allem EPUs – fühlen sich nicht entsprechend repräsentiert und sind sich einig: Die Förderpolitik des landeseigenen Kärntner Wirtschaftsförderungs-Fonds (KWF) geht an der Kärntner Wirtschaftsstruktur vorbei!

Untermauert wird dies auch durch eine detaillierte Studie zur Arbeit des KWF, in Auftrag gegeben durch die Wirtschaftskammer Kärnten: Im Förderjahr 2018 stellten KMU 84 % der Anträge, erhielten jedoch nur 31 % der ausgeschütteten Förderungen. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 war dies noch anders, da stellten diese Kleinst- und Kleinbetriebe 91 % der Anträge und erhielten immerhin 56 % der Fördermittel.

Doch nicht nur an der Unternehmensstruktur in Kärnten geht die Förderpolitik des KWF vorüber. Auch die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt bleiben unberücksichtigt: 2017 wurden mit den KWF-Fördermitteln in Summe 682 neue Arbeitsplätze geschaffen. Davon entstanden 651 neue Jobs in den Kärntner KMU‘s, in Großunternehmen waren es 31, bei den Bildungseinrichtungen und sonstigen Forschungseinrichtungen kein Einziger! Dennoch ging der Löwenanteil der Förderungen an Großprojekte und öffentliche Institutionen. Deshalb brauchen wir nicht nur eine grundlegende Reform des KWF, sondern jetzt die politische Weichenstellung für die neue Förderperiode, damit es zu einer Besserstellung von EPUs und KMUs in der Kärntner Wirtschaftsförderung kommt!

Denn mit Mut, Begeisterung und Leidenschaft alleine lässt sich keine Unternehmer-Rakete zünden. Gerade für kleinstrukturierte Unternehmen bedarf es zur rechten Zeit auch einer finanziellen Starthilfe, um erfolgreich zu wirtschaften, weitere Arbeitsplätze zu schaffen und den Wohlstand in unserem Land zu erhalten.