Überdachungen von Terrassen, Balkonen, Geländern oder Carports sind Orte, an denen häufig Glas als Baumaterial verwendet wird. Deshalb ist die Montage von Photovoltaik-Glasmodulen naheliegend. Mit geringen konstruktiven Anpassungen können hier große Flächen – platzsparend und optisch ansprechend – zur Stromgewinnung genutzt werden. Besonders gut eignen sich dafür die sogenannten Glas-Glas-Photovoltaik-Module, da diese sehr stabil sind und sich mit ihnen die statischen Vorteile von Glas mit dem Energiegewinn der Photovoltaikzelle kombinieren lässt.
Doppelter Glasschutz
Glas-Glas-Photovoltaik-Module sind Photovoltaik-Module, die auf ihrer Vorder- und Rückseite von einer Glasscheibe ummantelt sind. Diese Ummantelung macht das Modul stabil und bietet den Zellen im Inneren einen guten Schutz vor Beschädigungen. Zum Vergleich: Bei den sogenannten Glas-Folien-Modulen liegen die Photovoltaikzellen zwischen einer Glasscheibe auf der Vorderseite und einer Glas-Folie auf der Rückseite. Gerade diese rückwärtige Glas-Folie ist aber etwas anfällig für äußere Umwelteinflüsse und Alterungserscheinungen. Bei den Glas-Glas-Modulen wird die Folie durch Glas ersetzt. Dadurch erhofft man sich eine längere Lebensdauer der Module.
Doppelglas-Module
Glas-Glas-Module können auch bei sehr hohen Sicherheitsanforderungen an Verglasungen in der Gebäudehülle bestehen. Viele von ihnen werden als teiltransparente Module hergestellt, bei denen das Sonnenlicht zwischen den Zellen durchscheint. Welche Vorteile die Doppelglas-Module haben, weiß Glasermeister Dieter Sajko: „Sie sind sehr robust und reagieren beispielsweise auf Durchbiegung bei Transport, Montage und Wind- oder Schneelasten weniger anfällig auf Zug- und Druckspannungen, die zu Mikrorissen in den Zellen führen könnten. Das Rückseitenglas lässt auch keinen Wasserdampf, Sauerstoff oder andere Gase durch, die die empfindlichen PV-Zellen beschädigen können.“
Teurere Anschaffung
Und welche Nachteile haben sie? Glas-Glas-Module müssen meist aufwendiger und präziser montiert werden. Dies kann die Montagedauer etwas verlängern. Und: Teiltransparente Glas-Glas-Module erreichen nicht den Wirkungsgrad normaler Module und sind teurer in der Anschaffung.