Von der Nähe Aquileias zum Meer und von dessen Bedeutung für seinen Aufstieg zur einstigen Handelsmacht zeugen historische Abbildungen in den zahlreichen Mosaiken. Einst kamen Öl und Wein aus Afrika nach Aquileia und mit den Waren reisten auch Menschen und ihre Ideen, kamen auch Handwerker und Künstler.

Spuren – nicht nur im Sand

Der „maritimen“ Vergangenheit Aquileias begegnet man vielerorts, Spuren davon finden sich beinahe überall: beispielsweise im Archäologischen Nationalmuseum Aquileia mit seinen 2000 Jahre alten Amphoren. Dann sind da die physischen Überreste des Flusshafens oder das 240 Quadratmeter große Jonas-Mosaik in der Basilika, in dem alle Arten von Fischen (und Vögeln) der Adria versammelt sind: von Delphinen und Oktopussen über Meerrochen und „Meeresknöpfe“ bis hin zu Meerbarben und Aalen. Eine besonders eindrucksvolle Gelegenheit, die Geschichte, die Aquileia mit dem Meer verbindet, hautnah zu erleben,  bietet sich im Rahmen der „Barcolana“. Die berühmte internationale Segelregatta findet am zweite Sonntag im Oktober im Golf von Triest statt und zieht jedes Jahr tausende Besucher in ihren Bann.

Ein Ausflug in die Lagune

Ein Naturschauspiel für sich, ebenso facettenreich wie farbenprächtig, ist die Lagune von Grado und Aquileia. Wer sich in der Gegend aufhält, sollte die Gelegenheit nicht versäumen, die Lagune mit dem Schiff zu erkunden. Bis Ende September verkehren die Schiffslinien zwischen Aquileia und Grado, jeweils von Dienstag bis Sonntag. Alle Infomationen zu den Fahrplänen und genauen Abfahrtszeiten findet man online unter www.aptgorizia.it. Die Faszination der Lagunenlandschaft und seiner Fauna und Flora lässt sich auch an Bord des Ausflugsboots Santa Maria verspüren. Vom Schiff aus genießt man einen einzigartigen Blick auf die typischen Fischerhütten, die man noch heute auf der einen oder anderen der vielen kleinen Inseln bestaunen kann. Auf der entschleunigten Fahrt über das Wasser kann man sich auch an der Kulisse der spektakulären Naturlandschaften erfreuen, die sich entlang des Flusses Natissa offenbart. Übrigens: Es besteht die Möglichkeit, das Fahrrad mitzunehmen, um das Hinterland zu erkunden oder eine Teilstrecke des Alpe Adria Radwegs zu fahren.

© N. Oleotto

Ein Besuch der Weingüter

Neben den Lebensmitteln und Produkten, die Aquileia seiner Nähe zum Meer verdankt, spielt der Weinbau eine tragende Rolle. Die Tradition, Rebsorten zu kultivieren, ist so alt wie die Stadt selbst. Die Wärme der Sonne, regelmäßiger Niederschlag, die Meeresbrise und die spezielle  Beschaffenheit des Bodens in der Umgebung von Aquileia, Grado und der Lagune – all das sind die geeigneten Voraussetzungen, um exzellenten Wein zu produzieren. Neben dem roten Refosco werden die für die Gegend typischen Weißen wie Friulano, Ribolla gialla, Pinot grigio, Traminer und Prosecco angebaut. Wer beim Essen in einer der Trattorien und Restaurants auf einen interessanten Tropfen gestoßen ist, sollte die Gelegenheit nutzen, eines der lokalen Weingüter zu besuchen, die sich in der Regel etwas außerhalb des Ortes befinden. Viele haben ihre Türen geöffnet und bieten – mitunter gegen Voranmeldung – die Möglichkeit, die Weine direkt vor Ort zu verkosten und käuflich zu erwerben. Sollten Sie sich nicht sicher sein, erkundigen Sie sich am besten beim „Oste“ (Wirt), wo Sie gespeist haben. Er hilft Ihnen garantiert gerne weiter!