Wege führen, nüchtern betrachtet, von einem Ort zum anderen. In Wahrheit leisten sie sehr viel mehr. Sie bringen Menschen zueinander, verbinden Kulturen. Wo sie sich kreuzen, entstehen Treffpunkte, wie Aquileia einer ist. Die Wege von und nach Aquileia haben wir uns für Sie etwas genauer angesehen.
Vom Archäologischen Nationalmuseum zur Begräbnisstätte
Der römischen Epoche nähert man sich am besten bei einem Spaziergang
durch das Museum der Stadt. Im Anschluss schlendert man gemütlich durch den gut erhaltenen mittelalterlichen Teil, dem heutigen Zentrum. Der Weg führt abschließend zu den historischen Begräbnisstätten, ein archäologisch beeindruckendes, heute leider oft vergessenes Schmuckstück.
Im Inneren der Patriarchalbasilika
Sobald man von der Piazza Capitolo kommend die Basilika betritt, ziehen einen die Mosaike in der südlichen Halle in ihren Bann. Nicht minder beeindruckend das Kirchenschiff, die beiden Querschiffe mit den Kapellen sowie die Krypta mit ihren Fresken und die Apsis. Ebenso sehenswert sind das Presbyterium, die Widmungsdenkmäler und die Kopie des Heiligen Grabes, die Ausgrabungskrypta mit ihren römischen Fundamenten, die Reste der theodorianischen Querhalle, die sagenumwobenen, ältesten Mosaike in der Nordhalle sowie die Fundamente des Glockenturms. Und schließlich: das weiße Kaninchen! Auch außerhalb der Basilika gibt es einiges zu entdecken. Auf einem Rundgang kann man das Baptisterium, die Südhalle, die alten Märkte, den Glockenturm, den Domus und Bischofspalast, die Ausgrabungsstätte „Fondi Cossar“ sowie den Domus von Titus Macro entdecken.
Von der Via Popone zum Hafen
Wer die weitere Umgebung der Basilika erkunden möchte, begibt sich von der Via Popone zur Ausgrabungsstätte „Fondo CAL“ und folgt anschließend der SR 352 bis zum Forum, das mit teilweise restaurierten Säulenreihen und allein schon mit seinen Dimensionen beeindruckt. Südlich davon verlief der Decumanus, eine Straße, die das Forum mit dem östlich gelegenen Flusshafen verband. In den 1970er Jahren entdeckt, ist dieser antike Weg heute auf einer Strecke von etwa 100 Metern freigelegt. Auf der Via Gemina betritt man die sogenannte „Via Sacra“, die an den Überresten des antiken Hafens entlangführt. Zeugnisse des „unsichtbaren“ Aqulieia finden sich auch in der Via XXIV Maggio. Einmal mehr trifft man hier auf Überreste aus der goldenen Ära der Stadt: den Zirkus, das Theater und das Amphitheater sowie die weitläufigen Bäder, herausragende Ergebnisse der jüngeren archäologischen Forschung.
Vom Flusshafen zum Museum für Frühgeschichte in Monastero
Das Gebiet nordöstlich von Aquileia, jenseits der Via Gemina, lässt sich ebenso mühelos zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Geht oder fährt man die neu gestaltete Via Salvemini entlang, gelangt man in die kleine Gemeinde Monastero. Hier lädt das Museum für Frühgeschichte mit einzigartigen Ausstellungsstücken aus der frühchristlichen Epoche zu einem Besuch ein. Wer das Gehen meditativ anlegen möchte, kann dazu verschiedene Wander- und Pilgerrouten wählen. Beispielsweise den „Cammino Celeste“ (siehe rechts), seit 2006 internationaler Pilgerweg. Er führt aus drei Richtungen, von Barbana (Friaul-Julisch Venetien), Brezje (Slowenien) und Maria Saal (Kärnten), zum Monte Lussari bei Tarvis. Durchquert wird der Ort auch von der „Romea Strata“ (romeastrata.org) auf ihrem Verlauf von der Ostsee bis nach Rom.