Nach der Auszählung von über 300.000 Wahlkarten steht das Endergebnis der Wiener Gemeinderatswahl fest. Die Stimmenanteile haben sich dadurch noch einmal deutlich verändert. Die SPÖ ist im neuen Gemeinderat mit 46 Mandaten vertreten, die ÖVP mit 22, die Grünen mit 16, NEOS und FPÖ mit jeweils acht. Mit letztlich 3,27 Prozent der Stimmen hat das Team HC Strache den Einzug in den Gemeinderat verpasst. Alle Ergebnisse im Detail finden Sie hier.
Bürgermeister Michael Ludwig erklärt am Mittwoch, dass er kommende Woche mit Sondierungsgesprächen beginnen wird. Diese wird er mit der ÖVP, den Grünen und den Neos führen. Die FPÖ schloss Ludwig bereits während des Wahlkampfs als möglichen Partner aus. Zuvor werden am kommenden Freitag die Gremien der Wiener SPÖ zusammentreffen, wo Ludwig sein Team für die Sondierungsgespräche nominieren wird.
Häupl für Rot-Grün - Ludwig: "Ich schätze meinen Vorgänger"
Je nach Ergebnis der ersten Gespräche will der Bürgermeister bis spätestens Ende November eine Koalition auf die Beine stellen. "Früher wäre mir natürlich lieber", so Ludwig. Politische Schnittmengen sieht er mit allen drei potenziellen Partnern: "Beim Thema Umwelt und Klimaschutz haben wir Gemeinsamkeiten mit den Grünen, bei Wirtschaftsfragen mit der ÖVP und im Bildungsbereich mit den Neos."
Ludwigs Amtsvorgänger Michael Häupl hat am Mittwoch in einem Interview eine Präferenz für eine Fortsetzung von Rot-Grün geäußert. "Ich schätze meinen Vorgänger. Seine Sichtweise ist getragen von Erfahrungen in der aktiven Politik", meint der aktuelle Wiener Bürgermeister dazu. Zum Reiz, in einer Koalition mit den Neos etwas Neues wagen zu können, sagt Ludwig: "Das einzig Wichtige ist, für die Zukunft ein Programm zu erstellen, dass für die Menschen in dieser Stadt am besten ist. Es muss getragen sein von Vertrauen und Überschneidungen."
Als zentrale Themen in der kommenden Regierungsarbeit nennt er die Meisterung der Coronakrise bzw. deren Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort und den Arbeitsmarkt. Weiters sieht Ludwig die Notwendigkeit im Bildungssystem etwas zu tun und er will die Bekämpfung des Klimawandels vorantreiben, wo es noch "viele Aufgaben" gebe.