Der steirische LHStv. Anton Lang gratulierte nach der geschlagenen Wien-Wahl am Sonntag Michael Ludwigzum "hervorragenden Wahlergebnis". Die Sozialdemokratie habe Wien in den vergangenen Jahrzehnten zur lebenswertesten Stadt der Welt geformt. Dies spiegle sich auch "in diesem großartigen Ergebnis wider". ÖVP-LH Hermann Schützenhöfer will trotz aller Freude über satte Zugewinne "nicht in grenzenlosen Jubel verfallen, denn wir sind auf niedrigem Niveau gestartet."
Nach den Gemeinderatswahlen in der Steiermark und der Landtagswahl im Burgenland stehe laut dem steirischen SPÖ-Chef Lang nun auch wieder ein Plus vor einem Wahlergebnis der SPÖ. Das zeige für Lang, "dass ehrliche sozialdemokratische Politik, nahe an den Bürgerinnen und Bürgern, angenommen wird und zukunftsfähig ist. Die weitere positive Entwicklung unserer Städte ist gerade während dieser Krise von besonderer Bedeutung. Daher freue ich mich sehr, dass die Wienerinnen und Wiener bei dieser wichtigen Frage auf die Sozialdemokratie zählen".
ÖVP-Landeshauptmann Schützenhöfer sah das Ergebnis aus Wien erfreulich für die Volkspartei: "Wir haben uns verdoppelt, das ist ein toller Erfolg für Gernot Blümel und die Wiener Volkspartei. Ich will aber nicht in grenzenlosen Jubel verfallen, denn wir haben auf niedrigem Niveau gestartet, aber wir sind mit Abstand die Partei, die am meisten dazugewonnen hat. Das motiviert und ermutigt uns und ist wohl auch Bundeskanzler Sebastian Kurz zuzuschreiben, aber wir wissen auch, die ÖVP tut sich in den Städten schwer. Wien ist eine langfristige Angelegenheit, aber die Grundlage für den Aufwärtstrend ist damit gegeben."
Gratulation auch an SPÖ
Schützenhöfer gratulierte auch Michael Ludwig: "Ich wünsche ihm weiterhin eine gute Hand für Wien. Es liegt jetzt an ihm, die Gespräche zu führen. Ich denke mir, dass die NEOS und die Grünen - das hat man in ihren ersten Reaktionen gesehen - sehr billig zu haben sind, damit sie nur ja in der Regierung sind. Das wäre mit uns schwieriger: Wir sind nicht der billige Jakob. Aber das ist Wiener Angelegenheit. Persönlich halte ich von so einer Koalitionsvariante auf allen Ebenen sehr viel, ich rechne aber nicht damit, dass sie in Wien kommt."
"Wieder Vertrauen zurückgewinnen"
Für die steirische FPÖ sei nach der ersten Hochrechnung "ein negatives Ergebnis unter schwierigsten Rahmenbedingungen eingetroffen. Spitzenkandidat Dominik Nepp und sein Team hätten sich tapfer geschlagen. Die Umfeldbedingungen seien bekanntlich äußerst schwierig gewesen, sagte der steirische Klub-Chef Mario Kunasek. "Für die FPÖ gilt es nun, nach vorne zu schauen und weiter für die heimische Bevölkerung Politik zu machen. Die Wiener Freiheitlichen werden durch engagierte und ehrliche politische Arbeit in den nächsten Jahren wieder Vertrauen zurückgewinnen."
Grüne zufrieden, NEOS jubeln
Sehr zufrieden zeigte sich die Grüne Landessprecherin der Steiermark, Sandra Krautwaschl: "Ich gratuliere den Wiener Grünen sehr herzlich und freue mich sehr über dieses mögliche Ergebnis." Sie betonte, "dass es alles andere als selbstverständlich sei, wenn bei einer Wahl beide Regierungsparteien zulegen können: Das zeigt, dass die Wienerinnen und Wiener die gute Arbeit der Grünen sehr honoriert haben." Nun sei Bürgermeister Ludwig am Zug, ob die Wiener Koalition ihre Arbeit fortsetzen kann - "immerhin wurde Wien in den letzten zehn rot-grünen Jahren jeweils zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt", sagte Krautwaschl - ähnlich wie Anton Lang.
Der steirische NEOS-Klubobmann Niko Swatek freute sich über ein "sensationelles Ergebnis" seiner Kollegen in Wien: "Wir haben eindeutig zugelegt, das ist ein riesiger Erfolg. Wir haben mit einem starken Kandidaten auf die richtigen Themen gesetzt: Bildung, Wirtschaft und Kontrolle. Besonders erfreulich ist, dass wir wohl auch vor der FPÖ sein werden." Über eine mögliche Koalition mit der SPÖ meinte Swatek, dass NEOS sich bereits vor der Wahl für diese Option ausgesprochen haben: "Wir sind bereit Verantwortung zu übernehmen, aber der Ball liegt nun bei Michael Ludwig."