Das Hochwasser, vor allem aber der Umgang der Spitzenkandidaten mit den verheerenden Überflutungen, dürfte nun doch zumindest moderate Auswirkungen auf das Wahlverhalten haben. In einer vom Privatsender Servus-TV in Auftrag gegebenen Umfrage, die nach den Ereignissen am Wochenende gemacht wurde, kommen die Meinungsforscher von OGM zum Schluss, dass sich der Abstand zwischen dem Erstplatzierten, FPÖ-Chef Herbert Kickl, und dem Zweitplatzierten, ÖVP-Chef Karl Nehammer, verringert hat. Auch Grünen-Chef Werner Kogler legt zu.
So liegt die FPÖ mit 26 Prozent nach wie vor auf Platz eins, knapp dahinter liegt allerdings bereits die ÖVP mit 25 Prozent. Die SPÖ darf – aus heutiger Sicht – mit 21 Prozent rechnen. Laut OGM dürften die Grünen die Neos nun doch wieder überholen (zehn bzw. neun Prozent). Sowohl die Bierpartei als auch die KPÖ könnten demnach den Einzug in den Nationalrat verpassen. 1000 Personen wurden zwischen Montag und Mittwoch, also zwischen 16. und dem 18. September, online befragt. Die maximale Schwankungsbreite liegt bei 3,1 Prozent.
Schaffen es Kleinparteien doch nicht?
OGM-Chef Wolfgang Bachmayer führt dies auf die hohe Medienpräsenz des Kanzlers und der anderen ÖVP-Minister (Verteidigungsministerin Tanner, Innenminister Karner) zurück, außerdem würden sich in Krisenzeiten mehr Leute um die Regierung scharen. Größte Auswirkung: Laut Umfragen dürfte keine Kleinpartei die Vier-Prozent-Hürde schaffen, OGM sieh KPÖ und Bierpartei bei drei Prozent. Abgeschlagen die Liste Petrovic. Theoretisch könnte sich also sogar eine Mandatsmehrheit für eine Koalition aus ÖVP und SPÖ ausgehen.