Die ehemalige Grünen-Spitzenpolitikerin Madeleine Petrovic tritt bei der Nationalratswahl mit einer eigenen Liste an, die ihren Namen trägt. Schon seit der Bekanntgabe der Kandidatur im Frühjahr lässt die 68-Jährige immer wieder mit eher kruden Ansichten zum Ukraine-Krieg und den Maßnahmen während der Corona-Krise aufhorchen. Bei Armin Wolf in der ZiB2 stellte Petrovic die Auswirkungen von CO₂ auf den Klimawandel infrage.

„Wir treten für Umweltschutz ein und das ist in meinen Augen mehr, als das, was jetzt als Klimapolitik läuft“, so Petrovic und unterstellt vorrangig wirtschaftliche Interessen, wie etwa den vermehrten Verkauf von Elektroautos. Die Folgerungen vieler Studien seien „sehr industrielastig“ und die Auswirkungen von CO₂ nur ein kleiner Teil des negativen Einflusses des Menschen auf den Planeten.

Zweifel an Corona-Maßnahmen

Überhaupt sei in Österreich in den letzten Jahren „viel schiefgelaufen“. Grundrechte wie der Datenschutz seien „aufgeweicht worden“. Besonderer Dorn im Auge ist Petrovic bis heute die Zeit der Pandemie. Die aktuelle „Liste Madeleine Petrovic“ ging aus der Initiative „Grüne für Grundrechte und Informationsfreiheit“ hervor. Die Wirkung von Impfungen, Masken, PCR-Tests und Lockdowns sowie die Motivation vieler Studien zweifelt sie offen an, eine „wirkliche Aufarbeitung der Corona-Krise sei ohnehin noch ausständig“. In dieser Zeit hatte sie auch mit der Grünen-Partei gebrochen.

Ukraine soll Frieden verhandeln

Der Ukraine rät sie zu aktiven Friedensverhandlungen mit Russland und provoziert mit der Aussage: „Wurde das jemals ernsthaft versucht?“ Wolfs Einwände, dass Russland die Ukraine angegriffen hätte und Wladimir Putin eher kein Friedensverhandler sei, ließ sie abprallen. Vielmehr appellierte Petrovic für eine aktive Neutralitätspolitik Österreichs, „wie sie unter Kreisky der Fall war“.