Das Wahlrecht wird in den USA von jedem Bundesstaat einzeln festgelegt - daher gibt es viele unterschiedliche Regelungen zur Neuauszählung von Stimmen. Normalerweise werden sie immer dann erneut ausgezählt, wenn das Ergebnis besonders knapp ist oder es zum Beispiel von einem unterlegenen Kandidaten verlangt wird. Auch Gerichte können sie anordnen.
Je nachdem, wer die Neuauszählung beantragt, können Kosten für die Initiatoren entstehen. Im Bundesstaat Wisconsin, in dem das Wahlkampfteam Donald Trumps die Stimmen neu zählen lassen will, würde der Präsident dafür wohl mehrere Millionen Dollar aufbringen müssen. Der Grund: Sein Kontrahent Joe Biden hat vorläufigen Ergebnissen zufolge wohl mehr als die Schwelle von 0,25 Prozentpunkten Vorsprung.
Einige Bundesstaaten übernehmen die Kosten, wenn sich bei einer Neuauszählung das Wahlergebnis ändert. Meist verändern sich die Resultate jedoch nur leicht. So wurden bereits vor vier Jahren in Wisconsin alle Stimmen neu gezählt. Dabei vergrößerte Wahlsieger Trump seinen Vorsprung auf Hillary Clinton um 131 Stimmen. Bei der Wahl 2020 sehen aktuelle Zahlen Joe Biden in Wisconsin mit mehr als 20.000 Stimmen in Führung.