US-Präsident Donald Trump hat die Bedeutung der in den USA auf eine Rekordhöhe gestiegenen Neuinfektionen mit dem Coronavirus heruntergespielt. "Mehr Tests entsprechen mehr Fällen", schrieb er auf Twitter. Krankenhäuser seien inzwischen viel besser vorbereitet und die Behandlungsmethoden funktionierten, schrieb er weiter. Die Zahl der Tests ist jedoch deutlich langsamer angestiegen als jene der täglich gemeldeten Neuinfektionen.

Gesundheitsexperten sind deshalb wegen des jüngsten Anstiegs sehr besorgt. Am Donnerstag erreichten die USA mit 88.521 bestätigten Infektionen einen neuen Tagesrekord, wie Daten der Universität Johns Hopkins zeigten. Das waren fast 10.000 Infektionen mehr als noch am Vortag.

Zahl "stark gesunken"

Trump schrieb in seinem Tweet weiter, die Zahl der Todesfälle sei "stark gesunken", ohne dabei einen Vergleichszeitraum zu nennen. Im April etwa waren in den USA teils mehr als 2000 Menschen pro Tag gestorben. Zuletzt hatte die Opferzahl bei rund 1000 Toten gelegen.

Der Republikaner Trump bewirbt sich am Dienstag um eine zweite Amtszeit. Sein demokratischer Herausforderer Joe Biden wirft ihm vor, bei der Eindämmung der Pandemie versagt zu haben und für den Tod Zehntausender Amerikaner verantwortlich zu sein.

Insgesamt wurden Johns Hopkins zufolge in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, seit Beginn der Pandemie knapp neun Millionen Coronavirus-Infektionen bestätigt. Etwa 229.000 Menschen starben bisher - mehr als in jedem anderen Land der Welt.