US-Präsident Donald Trump hat seine Überzeugung wiederholt, dass er bei der bevorstehenden Abstimmung nur im Fall von "massivem Wahlbetrug" verlieren könnte. Besonders die Abstimmung per Briefwahl sei betrugsanfällig, behauptete Trump am Montag bei einem Wahlkampfauftritt in der Stadt Allentown im US-Staat Pennsylvania. "Das ist meiner Meinung nach der einzige Weg, wie wir verlieren können: massiver Wahlbetrug", sagte Trump.
Der Republikaner liegt in Umfragen vor der Präsidentenwahl am 3. November derzeit allerdings hinter seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden. Trump hat keine stichhaltigen Belege für seine wiederholte Warnung vor massivem Wahlbetrug vorgelegt. Experten und selbst viele Republikaner haben Trumps Warnungen zurückgewiesen. Wahlbetrug ist in den USA extrem selten und wird von der Justiz streng geahndet.
Ausweitung der Briefwahl wegen Corona-Pandemie
Die Behörden rechnen wegen der Corona-Pandemie mit einer massiven Ausweitung der Briefwahl, was für viele Wahlämter eine Herausforderung ist. Viele Wähler und Behördenvertreter in den Bundesstaaten sehen diese Art der Abstimmung als einen guten Weg, das Corona-Risiko einer Abstimmung im Wahllokal zu vermeiden. Auch die Demokraten machen sich für die Briefwahl stark. Der Republikaner Trump hingegen scheint die Briefwahl als Finte seiner Gegner zu betrachten, um ihn mit Hilfe einer hohen Wahlbeteiligung zu schlagen.
Zuvor spielte das US-amerikanische Staatsoberhaupt die Gefahr des Coronavirus erneut herunter und warf den Medien vor, die Pandemie aus politischen Gründen aufzubauschen. Zudem nahm er Abstand von der Presbyterianischen Kirche und bezeichnete sich offiziell nun als konfessionell nicht gebunden. "Obwohl ich als Kind in einer presbyterianischen Kirche konfirmiert wurde, betrachte ich mich jetzt als einen nicht konfessionellen Christen."
Nach teils langen Schlangen vor Wahllokalen in New York für die frühzeitige Stimmabgabe forderte Bürgermeister Bill de Blasio Nachbesserungen beim Ablauf. "Der Wahlvorstand war offensichtlich nicht auf diese große Beteiligung vorbereitet und muss sofort nachbessern, um alle New Yorker zu unterstützen, die am demokratischen Prozess teilnehmen wollen", sagte der Demokrat am Montag. Die Schlangen könnten von der Stimmabgabe abhalten. Landesweit haben bereits mehr als 50 Millionen Menschen ihre Stimme in Wahllokalen oder per Brief abgegeben.