Der künftige US-Präsident Donald Trump hat mit Wahlfälschungsvorwürfen für Aufregung gesorgt. Der Republikaner verwies am Sonntag auf nicht näher definierte "illegal abgegebenen Stimmen": "Zusätzlich zur Mehrheit der Wahlmänner hätte ich auch die Mehrheit der Stimmen erhalten, wenn man die Millionen Menschen abzieht, die illegal gewählt haben", schrieb er auf Twitter.

Landesweit hat seine demokratische Rivalin Hillary Clinton mindestens zwei Millionen mehr Stimmen bekommen als der Republikaner Trump. Die Auszählung in bevölkerungsreichen Staaten wie Kalifornien hält zudem immer noch an, und Fachleute gehen davon aus, dass ihr Vorsprung letztlich bei 2,5 Millionen Stimmen liegen dürfte. Über den Einzug ins Weiße Haus entscheidet allerdings das Wahlleute-Gremium, und hier konnte Trump die Mehrheit für sich gewinnen.

"Popular Vote"

"Es wäre viel leichter für mich gewesen, die sogenannte "Popular Vote" zu gewinnen als die Mehrheit der Wahlmänner, weil ich dann nur in drei bis vier Staaten Wahlkampf hätte machen müssen statt in den 15 Staaten, die ich besucht habe", twitterte Trump weiter. Beweise für seine Anschuldigungen lieferte er nicht. Die US-Regierung erklärte, es gebe keine Anzeichen für Unregelmäßigkeiten bei der Wahl. Nach Einschätzung von Experten ist jedoch der einzige Weg, Klarheit zu schaffen, eine Neuauszählung aller Stimmen.

Schon vor der Wahl hatte Trump von Betrug gesprochen. Seit seinem Sieg hat er sich immer wieder versöhnlich gezeigt, zugleich aber auch seine Gegner hart angegriffen. So bezeichnete er die von den Grünen initiierte Neuauszählung der Stimmen in Wisconsin als "lächerlich".

Clintons Anwälte schlossen sich am Samstag der Initiative der Grünen Kandidatin Jill Stein an. Stein hatte Geld gesammelt, um die Stimmen in Wisconsin, Michigan und Pennsylvania neu auszuzählen, nachdem einige IT-Experten "statistische Anomalien" festgestellt hatten. In allen drei Staaten hat Trump knapp gewonnen.