Nach dem Sieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl sind am Mittwoch bald die ersten internationalen Glückwünsche eingetrudelt. Weltweit gratulierten Staats- und Regierungschefs dem gewählten Präsidenten und bekräftigten eine gute Zusammenarbeit mit der größten Wirtschafts- und Militärmacht USA. Dabei zeigten sie sich je nach politischer Einstellung freudig oder zurückhaltend.

Ungarn und Frankreich

Unter den ersten Gratulanten war der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán. „Guten Morgen Ungarn! Auf dem Weg zu einem schönen Sieg“, schrieb er auf Facebook zu Bildern von Flaggen Ungarns und der USA.

Auch der französische Präsident Emmanuel Macron gratulierte Trump recht bald: „Bereit für eine Zusammenarbeit, wie wir sie in den letzten vier Jahren erfolgreich praktiziert haben“, so der liberale Politiker auf X. „Mit Ihren Überzeugungen und mit meinen. Mit Respekt und Ehrgeiz. Für mehr Frieden und Wohlstand“, fügte Macron hinzu. Macron und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz stimmten sich nach dem Wahlsieg Trumps in einem Telefonat ab.

Erfolgreiche Zusammenarbeit auch in der EU

Scholz erklärte, ebenfalls auf X: „Gemeinsam arbeiten Deutschland und die USA seit langem erfolgreich zusammen, um Wohlstand und Freiheit auf beiden Seiten des Atlantiks zu fördern. Das werden wir zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger fortsetzen.“ Später fügte er hinzu: „Die Europäische Union muss eng zusammenstehen und geschlossen handeln.“

Spitzenvertreter der EU gratulierten Trump zur Wiederwahl und äußerten gleichzeitig die Hoffnung auf gute Kooperation. „Die EU und die USA sind mehr als nur Verbündete. Wir sind durch eine echte Partnerschaft zwischen unseren Völkern verbunden, die 800 Millionen Bürger vereint“, schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf X. Es gelte deswegen nun gemeinsam an einer starken transatlantischen Agenda zu arbeiten, die weiterhin für die Menschen Ergebnisse liefere.

Warnung vor Alleingängen

Der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, äußerte sich als Vertreter der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten ähnlich, warnte Trump aber auch vor Regelbrüchen und Alleingängen. „Die EU wird ihren Kurs im Einklang mit ihrer strategischen Agenda als starker, geeinter, wettbewerbsfähiger und souveräner Partner verfolgen und gleichzeitig das regelbasierte multilaterale System verteidigen“, schrieb er.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte betont unterdessen bei seiner Gratulation an Trump die Aussicht auf die künftige Zusammenarbeit. Trumps Führung werde erneut von entscheidender Bedeutung sein, um die Stärke der transatlantischen Verteidigungsallianz zu erhalten, erklärt Rutte auf X. „Ich freue mich darauf, wieder mit ihm zusammenzuarbeiten, um den Frieden durch Stärke durch die NATO voranzubringen.“

Großbritannien

„Ich freue mich darauf, in den kommenden Jahren mit Ihnen zu arbeiten“, erklärte Großbritanniens Premierminister Keir Starmer in Richtung Trump auf X. Als engste Verbündete stünden sie Seite an Seite, um ihre gemeinsamen Werte Freiheit, Demokratie und Unternehmertum zu verteidigen. Die besondere Beziehung zwischen beiden Ländern werde weiter gedeihen, von Wachstum und Sicherheit bis hin zu Innovation und Technologie.

Italien

Glückwünsche kamen auch aus Italien. „Italien und die Vereinigten Staaten sind ‚Schwester'-Nationen, die durch ein unerschütterliches Bündnis, gemeinsame Werte und eine historische Freundschaft verbunden sind“, schrieb die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni auf X. “Auch in den USA siegen gesunder Menschenverstand, Leidenschaft und die Zukunft! Gute Arbeit, Präsident Donald Trump“, so der italienische Vize-Regierungschef Matteo Salvini auf Sozialnetzwerken.

Niederlande

Freude über den Sieg Trumps zeigte ebenfalls der radikal-rechte Populist der Niederlande Geert Wilders: „Glückwunsch Präsident Trump! Glückwunsch Amerika! Nie aufhören, immer weiter kämpfen und Wahlen gewinnen!“ schrieb Wilders noch vor Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses auf X. Glückwünsche kamen ebenfalls vom niederländischen Premierminister Dick Schoof.

Gratulationen aus aller Welt

Auch Regierungs- oder Staatschefs aus Tschechien, der Slowakei, Rumänien, Polen, Irland, den skandinavischen Ländern (Dänemark, Norwegen und Schweden) sowie den Baltenstaaten (Litauen, Lettland und Estland) gratulierten. „Herzlichen Glückwunsch, Herr Präsident Donald Trump, Sie haben es geschafft“, schrieb etwa der polnische Präsident Andrzej Duda auf X. Duda gilt als Bewunderer des amerikanischen Ex-Präsidenten und Unternehmers, wirbt aber anders als dieser für eine entschiedene Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland.

Israel

„Lieber Donald und liebe Melania Trump, Gratulationen zum größten Comeback der Geschichte“, hieß es in einer Mitteilung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu, schon vor der Bekanntgabe des Ergebnisses. Trumps „historische Rückkehr ins Weiße Haus“ bedeute „einen Neuanfang für Amerika und eine mächtige erneute Verpflichtung gegenüber dem großen Bündnis zwischen Israel und Amerika“. Netanyahu sagte: „Dies ist ein riesiger Sieg!“

Israels Präsident Yitzhak (Isaac) Herzog gratulierte Trump zu seiner „historischen Rückkehr ins Weiße Haus“. Er freue sich darauf, mit Trump zusammenzuarbeiten, „um die eiserne Verbindung zwischen unseren Völkern zu stärken, eine Zukunft des Friedens und der Sicherheit für den Nahen Osten aufzubauen und unsere gemeinsamen Werte aufrechtzuerhalten“, fügte Herzog in einer Erklärung hinzu.

Auch der scheidende Außenminister und designierte Verteidigungsminister Israel Katz sprach von einem „historischen Sieg“ Trumps. „Zusammen werden wir die Allianz zwischen den USA und Israel stärken, die Geiseln zurückbringen und standhaft bleiben, um die vom Iran angeführte Achse des Bösen zu besiegen“, erklärte Katz im Onlinedienst X.

Ägypten, Katar und Palästina

Glückwünsche für Trump kamen auch aus den wichtigen Vermittlerstaaten Ägypten und Katar. „Wir freuen uns darauf, wieder zusammenzuarbeiten, um unsere gemeinsamen Bemühungen um Sicherheit und Stabilität sowohl in der Region als auch weltweit voranzutreiben“, schrieb der Emir von Katar, Sheikh Tamim bin Hamad al-Thani, auf X.

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi äußerte auf X die Hoffnung auf „Frieden und Stabilität“ in der Region nach Trumps Wahlsieg. Er wünsche Trump „viel Erfolg“ und freue sich darauf, „gemeinsam Frieden und regionale Stabilität zu erreichen und die strategische Partnerschaft zwischen Ägypten und den Vereinigten Staaten und ihren befreundeten Völkern zu stärken“.

Katar vermittelt neben Ägypten und den USA zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen. Das Emirat beherbergt zudem den größten US-Stützpunkt im Nahen Osten.

Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas meldete sich ebenfalls zu Wort. Abbas wünschte Trump Erfolg und drückte sein Bestreben aus, im Bemühen um Frieden und Sicherheit im Nahen Osten zusammenzuarbeiten, wie die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA berichtete. Er äußerte sich zuversichtlich, dass Trump das Streben des palästinensischen Volkes nach Freiheit und Unabhängigkeit unterstützen werde. „Wir bleiben standhaft in unserer Verpflichtung zum Frieden“, sagte Abbas demnach.

Forderung aus dem Gazastreifen

Die im Gazastreifen herrschende Hamas forderte Trump am Mittwoch auf, die „blinde Unterstützung“ der USA für Israel im Gaza-Krieg zu beenden. Die US-Unterstützung gehe „zulasten der Zukunft unseres Volkes und der Sicherheit und Stabilität der Region“, teilte Bassem Naim, der dem Hamas-Politbüro angehört, der Nachrichtenagentur AFP mit.

China wartet auf offizielle Ergebnisse

Zurückhaltend äußerte sich unterdessen China. Wenn die Ergebnisse offiziell bekanntgegeben würden, werde Peking wie üblich mit der Sache umgehen, sagte Außenamtssprecherin Mao Ning am Nachmittag (Ortszeit) auf die Frage zu einem möglichen Sieg Trumps. Die Wahl sei eine innere Angelegenheit und man respektiere die Entscheidung der Menschen. China werde die Beziehungen zu den USA auf dem Grundsatz des gegenseitigen Respekts, der friedlichen Koexistenz und der Zusammenarbeit, bei der alle gewinnen, handhaben. Das Verhältnis zwischen den beiden weltweit größten Volkswirtschaften ist auf einem Tiefpunkt.

Russland und Ukraine

Ähnliche Töne kamen auch aus Russland. Der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow sagte, er wisse nichts von Plänen Wladimir Putins, Donald Trump zu seinem Wahlsieg zu gratulieren. Man dürfe zudem nicht vergessen, dass die Vereinigten Staaten Russland gegenüber ein unfreundliches Land seien. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj übermittelte Trump Glückwünsche zum wahrscheinlichen Wahlerfolg und sprach dabei von einem „beeindruckenden“ Sieg. Er schätze in weltpolitischen Fragen Trumps Engagement für den Ansatz „Frieden durch Stärke“, schrieb Selenskyj auf X.

Iran

Der Iran misst unterdessen der US-Wahl in einer ersten Reaktion keine besondere Bedeutung zu. Die Lebensgrundlage der Iraner werde dadurch nicht beeinträchtigt, sagt Regierungssprecherin Fatemeh Mohajerani laut der halbstaatlichen Nachrichtenagentur Tasnim.

Türkei

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schrieb auf X: Sein „Freund“ Trump habe die Präsidentschaftswahl nach großem Kampf gewonnen. Mit der Wahl Trumps beginne eine „neue Ära“, schrieb Erdogan. Er hoffe, dass damit „die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA gestärkt werden und regionale und globale Krisen und Kriege enden, insbesondere die Palästina-Frage und der Russland-Ukraine-Krieg.“

Indien, Japan, Südkorea und Taiwan

Ebenfalls seinem „Freund“ Trump gratulierte der indische Premierminister Narendra Modi. Er hoffe auf eine „enge Zusammenarbeit“ mit Trump, „um das japanisch-amerikanische Bündnis und die japanisch-amerikanischen Beziehungen auf neue Höhen zu heben“, sagte Ministerpräsident Shigeru Ishiba in Tokio. Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol lobte in seinen Glückwünschen an Trump dessen „starke Führung“, unter der die Zukunft des Bündnisses zwischen seinem Land und den USA „heller leuchten“ werde. Zuversichtlich was die Zusammenarbeit betrifft, äußerte sich auch der taiwanesische Präsident Lai Ching-te.

Südamerika, Südafrika, Australien und Neuseeland

In Südamerika meldeten sich unter anderem der argentinische Präsident Javier Milei sowie das brasilianische Staatsoberhaupt Luiz Inacio Lula da Silva mit Glückwünschen zu Wort. Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa und die Premiers aus Australien und Neuseeland gratulierten ebenfalls.