Im neuen US-Senat werden die Republikaner die Mehrheit übernehmen. Dies wurde in der Nacht auf Mittwoch nach Siegen ihrer Kandidaten in West Virginia und Ohio klar. Gegenwärtig wird die Kongresskammer von den Demokraten kontrolliert. Bei der Wahl werden 34 der 100 Senatssitze neu gewählt. Die Lage im Repräsentantenhaus ist dagegen weiter unklar. Bereits mit dem Sieg im Senat könnten Donald Trumps Republikaner Gesetzesvorhaben der Demokraten blockieren.
Die US-Wahl im Live-Ticker
Jim Justice setzte sich zunächst im Bundesstaat West Virginia gegen den Demokraten Glenn Elliott durch. Der Senatssitz war bisher vom ehemaligen Demokraten und nun parteilosen Joe Manchin besetzt, der sich entschieden hatte, nicht erneut anzutreten. Später gewann der republikanische Kandidat Bernie Moreno einen der Senatssitze für den Bundesstaat Ohio, er besiegte den demokratischen Amtsinhaber Sherrod Brown, wie die Nachrichtenagentur AP auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmauszählungen meldete.
Führende Demokratin Warren verteidigt ihren Sitz
Die Demokratin Elizabeth Warren verteidigte ihren Sitz im US-Senat für den Bundesstaat Massachusetts erfolgreich. Die 75-jährige Warren ist eine führende Vertreterin des linken Flügels der Demokratischen Partei und hat sich als Kritikerin großer Banken und Konzerne einen Namen gemacht. Erstmals in der Geschichte der USA werden nach dem Sieg der beiden Demokratinnen Angela Alsobrooks in Maryland und Lisa Blunt Rochester in Delaware auch gleichzeitig zwei schwarze Frauen im Senat sitzen. Unter den mehr als 2.000 bisherigen Senatsmitgliedern waren bisher nur drei schwarze Politikerinnen - eine davon war die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris.
Bernie Sanders bleibt im Senat
Der parteilose Senator Bernie Sanders verteidigte seinen Senatssitz für den Bundesstaat Vermont. Der 83-jährige Sanders prägt seit Jahrzehnten die linke Politik in den USA - er ist seit über 30 Jahren im Kongress vertreten. Vermont repräsentierte er zunächst als Abgeordneter im Repräsentantenhaus, bevor er 2007 in den Senat wechselte. Trotz seiner Unabhängigkeit stimmt Sanders meist mit den Demokraten. 2016 und 2020 bewarb er sich erfolglos um die Präsidentschaftskandidatur der Partei.
Auch das Repräsentantenhaus wird gewählt
Zur Wahl stehen auch alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus. Mit Sarah McBride in Delaware für die Demokraten wird erstmals eine bekennende Transgender-Abgeordnete vertreten sein. Marjorie Taylor Greene ist erneut für ihren Wahlkreis im Bundesstaat Georgia dabei, sie erlangte seit ihrer Wahl 2020 schnell landesweite Bekanntheit als eine der führenden Hardliner des rechten Flügels ihrer Partei. Sie ist für ihre vehemente Unterstützung von Donald Trump.
Mike Johnson vertritt weiterhin seinen Wahlkreis in Louisiana, er wurde vergangenes Jahr zum Sprecher der Kammer gewählt und übernahm eine zentrale Führungsrolle innerhalb der Republikanischen Partei. Die demokratische Kongressabgeordnete Nancy Pelosi verteidigte wie erwartet ihren Sitz im Repräsentantenhaus. Damit vertritt die 84-Jährige weiterhin ihren Wahlkreis im Bundesstaat Kalifornien. Die einstige Sprecherin der Parlamentskammer sitzt seit 1987 im Repräsentantenhaus und ist eine der einflussreichsten Strippenzieherinnen innerhalb der Demokratischen Partei.