Vier Wochen vor der Präsidentschaftswahl und damit mitten in der heißen Phase des Wahlkampfs erscheinen in den USA die Memoiren der ehemaligen First Lady Melania Trump. Mehrere Zeitungen veröffentlichten bereits Passagen aus den Erinnerungen der 54-jährigen Ehefrau von Ex-Präsident Donald Trump. Als besonders bemerkenswert wird angesehen, dass sie sich in ihrem Buch mit dem Titel "Melania" klar für das Recht auf Abtreibung ausspricht.

Ihr Mann, der bei der Präsidentschaftswahl am 5. November erneut antritt, hatte während seiner Amtszeit durch die Nominierung dreier konservativer Richter für den Supreme Court maßgeblich dazu beigetragen, dass das Oberste Gericht vor zwei Jahren das landesweite Recht auf Abtreibung abgeschafft hatte. Aus dem Wahlkampf ihres Mannes hält sich die gebürtige Slowenin, die seit 2005 mit Trump verheiratet ist, weitgehend heraus.

Melania Trump ist für ihre Zurückhaltung in der Öffentlichkeit bekannt. In ihren Memoiren gibt sie nun doch Einblicke in persönliche Erlebnisse und familiäre Themen. So auch zu einem viel diskutierten Ereignis ihrer Zeit als First Lady. Sie hatte 2017 am Flughafen in Tel Aviv die Hand ihres Mannes Donald weggeschlagen, die Weltöffentlichkeit vermutete sogleich eine veritable Ehekrise. In ihrem Buch räumt sie jetzt mit diesen Spekulationen auf: Der rote Teppich habe schlicht keinen Platz für vier Personen nebeneinander geboten, weshalb die Geste lediglich eine „kleine, unschuldige Handlung“ gewesen sei.

Kränkendes Gerücht über Sohn Barron

Neben solchen Momenten des öffentlichen Lebens widmet sich Melania auch persönlichen Themen, etwa dem Gerücht, ihr Sohn Barron leide an Autismus. Dieses Gerücht wurde 2016 von der Trump-Kritikerin Rosie O‘Donnell verbreitet. Melania stellt in ihrem Buch klar, dass Barron nicht autistisch sei und äußert ihre Enttäuschung über die „Grausamkeit“ der Behauptung. Sie sieht darin einen Angriff auf ihren Sohn, motiviert durch O‘Donnells Abneigung gegenüber ihrem Mann. Melania betont, dass Barron sowohl online als auch offline gemobbt wurde und dass dieser Vorfall irreparablen Schaden angerichtet habe.

Ein Thema, zu dem Melania in ihrem Buch keine Stellung bezieht, ist die Affäre ihres Mannes mit der ehemaligen Pornodarstellerin Stormy Daniels, die aufgrund eines Rechtsstreits weite mediale Aufmerksamkeit erhielt. Über die Sex-Skandale ihres Mannes schweigt die 47-Jährige in „Melania: A Memoir“.