"Ich etwa bin froh zu sehen, dass er zurück und wohlauf ist", schrieb Trump am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Nach einer dreiwöchigen Abwesenheit und Gerüchten über eine angebliche schwere Erkrankung hatte Kim sich nach Angaben nordkoreanischer Staatsmedien am Freitag bei der Einweihung einer Düngemittelfabrik in der Stadt Sunchon gezeigt. Nordkoreas Machthaber war nun wieder lachend und augenscheinlich gesund auf offiziellen Fotos zu sehen. Eine unabhängige Bestätigung für die nordkoreanischen Berichte über Kims Auftritt gab es zunächst jedoch nicht.
Verschollen
Kim war seit einem Treffen des Politbüros der Nordkoreanischen Arbeiterpartei am 11. April nicht mehr öffentlich aufgetreten und hatte insbesondere bei den Feierlichkeiten zu Ehren seines verstorbenen Großvaters, Staatsgründer Kim Il-sung, gefehlt. Der 15. April ist der wichtigste Termin des Jahres für die politische Elite das Landes - die Feierlichkeiten hatten wegen der Coronavirus-Pandemie allerdings in deutlich kleinerem Rahmen als üblich stattgefunden.
Das Webportal "Daily NK", das überwiegend von aus dem Land geflohenen Nordkoreanern betrieben wird, hatte berichtet, Kim habe sich einem dringlichen Eingriff am Herz-Kreislauf-System unterziehen müssen. "Exzessives Rauchen, Fettleibigkeit und Erschöpfung" seien die Gründe für seine gesundheitlichen Probleme gewesen.
Der US-Fernsehsender CNN berichtete unter Berufung auf einen US-Regierungsmitarbeiter, Washington gehe Geheimdienstinformationen über einen angeblich sehr schlechten Zustand Kims nach einer Operation nach. Südkorea und die US-Regierung wiesen die Berichte allerdings zurück.
Drei Treffen
Im Bemühen um ein Ende von Nordkoreas Atomprogramm hatte Trump Kim in den vergangenen beiden Jahren drei Mal getroffen, davon zwei Mal zu formellen Gipfeltreffen. Seit dem Scheitern des jüngsten Gipfels im Februar 2019 in Hanoi liegen die Nuklearverhandlungen zwischen den USA und Nordkorea jedoch auf Eis.
Schüsse in der Grenzregion
In der Grenzregion zwischen Nordkorea und Südkorea kam es unterdessen laut einem Bericht zu einem Schusswechsel. Mehrere Geschoße aus Nordkorea hätten einen südkoreanischen Wachtposten in der Entmilitarisierten Zone getroffen, woraufhin Südkorea zurückgeschossen habe, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap am Sonntag unter Berufung auf Südkoreas Vereinigten Generalstab.
Die ersten Schüsse hätten die Wache in der Grenzstadt Cheorwon in den Morgenstunden getroffen. Es seien zunächst keine Toten oder Verletzten oder andere Schäden gemeldet worden.
Die Entmilitarisierte Zone (DMZ) trennt Süd- und Nordkorea seit ihrem Bruderkrieg (1950-53) auf vier Kilometern Breite und etwa 250 Kilometern Länge. Zu einem Friedensschluss ist es nie gekommen. Völkerrechtlich befinden sich die beiden Staaten auf der koreanischen Halbinsel noch im Kriegszustand.