Wegen der rapide zunehmenden Zahl der Corona-Toten wird die Eishalle in Madrid zum Leichenhaus umfunktioniert. Die ersten Särge würden nach Abschluss der Vorbereitungen dort wohl schon im Laufe des Tages eintreffen, sagte der Bürgermeister der spanischen Hauptstadt, Jose Luis Martinez-Almeida, am Dienstag dem Fernsehsender RTVE.
"Es war eine schmerzhafte Entscheidung, die aber nötig war, weil die Bestattungsunternehmen überlastet sind", so der konservative Politiker. Wie lange die Leichen auf der 1.800 Quadratmeter großen Eisfläche des "Palacio de Hielo", des "Eispalastes", aufgebahrt werden müssten, könne man nicht sagen.
Madrid ist das Epizentrum der Krise in Spanien. Dort lag die Zahl der Menschen mit nachgewiesener Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 am Dienstag bei mehr als 12.300. Das waren 30 Prozent aller Fälle in Spanien. Mit mehr als 1.500 ums Leben gekommenen Patienten kam die Metropole sogar auf mehr als die Hälfte aller Todesfälle im ganzen Land (fast 2.700).
Der stellvertretende Präsident der spanischen Vereinigung der Bestattungsunternehmen (PANASEF), Juan Jose Lopez Vivas, sagte am Dienstag dem TV-Sender Telemadrid, das Arbeitsvolumen der Branche habe sich in der Hauptstadt aufgrund der Corona-Krise im Vergleich zu normalen Zeiten versechsfacht.