Die SPÖ ist mit Dietrich Mateschitz einer Meinung. "Eine Vermögenssteuer finde ich fair und legitim", sagte der im Vorjahr verstorbene Red-Bull-Gründer und Milliardär im Jahr 2013 in einem Interview mit der "Presse". Diese Aussage hat es nun auf ein Social-Media-Sujet der Sozialdemokraten geschafft.
"Didi Mateschitz, einer der reichsten Unternehmer Österreichs, sagte selbst, er fände eine Vermögenssteuer fair und legitim. Wir sehen das auch so. Bei unserem neuen Modell sollen lediglich die 2 % Superreichsten ihren gerechten Beitrag leisten. Wir alle profitieren", schrieb die SPÖ auf X, vormals Twitter.
Seit Andreas Babler den Parteivorsitz übernommen hat, spricht sich die SPÖ lautstark für eine Wiedereinführung von Erbschafts- und Vermögenssteuern aus. Besteuert werden sollen nach den Vorstellungen der Roten Vermögen und Erbschaften ab einer Höhe von einer Million Euro, für Eigenheime sollen großzügigere Ausnahmen gelten.
Mateschitz als Argument für Erbschaftssteuern
Mateschitz galt der SPÖ diesbezüglich als gutes Argument: Hätte Mark Mateschitz, Sohn des Red-Bull-Gründers, Erbschaftssteuern bezahlt, "hätte das dem Staat mehrere Milliarden bringen können", sagte etwa Babler. Julia Herr, SPÖ-Umweltsprecherin und stellvertretende Klubobfrau, rechnete vor, mit dem Betrag hätte man Kinderarmut in Österreich "für fünf Jahre abschaffen können".
Ende August kritisierte Herr Mark Mateschitz für einen luxuriösen gemeinsamen Urlaub mit Swarovski-Erbin Victoria zu deren 30. Geburtstag. Vor allem am hohen CO₂-Ausstoß einer Reise inklusive Yacht und Privatjet stieß sich die Umweltsprecherin. "1 Urlaub wahrscheinlich mehr CO₂-Ausstoß als andere im ganzen Jahr! Klimaschutz ist soziale Frage!", twitterte Herr und fügte hinzu: "Nix für ungut und alles Gute zum Geburtstag, aber wegen der Millionärssteuer warads ;)".
Für die Aussage musste wiederum Herr einiges an Kritik einstecken. FPÖ-Chef Herbert Kickl bemängelte etwa den "Neidkurs" der Sozialdemokraten. "Haut es allen grad die Sicherung raus?", fragte Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger auf Twitter.